Energieeffiziente Kläranlage
Mit einem durchschnittlichen Anteil von 20 Prozent am kommunalen Energieverbrauch gehören Kläranlagen zu den größten Energieverbrauchern in Kommunen. Sie benötigen mehr Strom als Schulen oder andere Einrichtungen. Doch der Energieverbrauch und damit die Kosten können, laut der Studie „Energiesituation der kommunalen Kläranlagen in Rheinland-Pfalz“, um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Kläranlagenbetreiber können so nicht nur ihre Kosten senken und zugleich einen Anteil zur Erreichung der Klimaziele leisten. Mit einer energieeffizienten Kläranlage machen sie sich fit für die Zukunft und halten die Gebühren für die Bürger stabil.
Unser Angebot
Wir unterstützen kommunale Kläranlagenbetreiber dabei, diese Potenziale der Energieeinsparung zu nutzen. Wir informieren zu Förderprogrammen, die für ihre Anlage in Frage kommen, insbesondere zur Kommunalrichtlinie. Des Weiteren begleiten wir sie während der Fördermittelbeantragung. Gerne kommen wir auch für ein Initialgespräch zu Ihnen.
Übersicht: Förderung von kommunalen Klimaschutzmaßnahmen in der Wasserwirtschaft in Rheinland-Pfalz
Einsparungen durch energetische Optimierung
Zunächst ist es erforderlich, dass die benötigte Energie für die unterschiedlichen Prozesse soweit wie möglich gesenkt und effizienter genutzt wird. Hierzu müssen die energetischen Prozesse detailliert betrachtet werden. Dies wird anhand folgender Instrumente gemacht:
- Energiecheck
Regelmäßige energetische Bestandsaufnahme und Bewertung einer Abwasseranlage anhand von Kennwerten, die vom Betreiber selbst ermittelt werden können. Der Energiecheck sollte in der Regel jährlich durchgeführt werden. - Energieanalyse
Detaillierte Erhebung und Bewertung der Energiesituation sowie Darstellung von Optimierungsmaßnahmen einschließlich Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. - Potenzialstudie
Ziel der Studie ist eine Deckungsquote des Energiebedarfs für Strom und Wärme durch auf dem Grundstück umgewandelte Energie von mind. 70%. Die Studie wird im Rahmen der Kommunalrichtlinie gefördert. Die Förderquote beträgt 50%, für finanzschwache Kommunen 70%.
Die Energieanalyse und die Potenzialstudie gehen weit über den Energiechecks hinaus. Ihre Erstellung wird gefördert und sie sind zudem eine Grundvoraussetzung für weitere Fördermaßnahmen. Am Ende werden dabei konkrete Maßnahmen zur Energieoptimierung dargestellt.
Im Rahmen einer energetischen Optimierung konnte die energieneutrale Kläranlage Kaiserslautern durch den Umbau des Belüftungssystems der Belebungsbecken 40% Energie einsparen. Die Kläranlage Simmern reduzierte den Energieverbrauch um 33% Prozent, indem sie Zulaufpumpen und Belüftung erneuerte.
Die benötigte Energie selbst erzeugen
Kläranlagen, die das organische Material des Abwassers zur Faulgasproduktion und die Energiepotentiale des ausgefaulten Klärschlamms nutzen, sind auf einem guten Weg zur energieneutralen Kläranlage. Das heißt, dass sie bilanziell so viel Strom produzieren, wie sie verbrauchen. Der erzeugte Strom wird in aller Regel in der Kläranlage selbst genutzt, kann im Bedarfsfall aber auch als EEG-geförderter Strom in das Netz eingespeist oder als Regelenergie zur Verfügung gestellt werden. Die bei der Verstromung des Gases im Blockheizkraftwerk anfallende Wärme kann genutzt werden, um Gebäude zu beheizen oder wird zur Klärschlammtrocknung eingesetzt.
In Rheinland-Pfalz gibt es bisher drei energieneutrale Kläranlagen: Kaiserslautern , Trier und Pirmasens-Felsalbe. Weitere Kläranlagen wie zum Biespiel die in Mainz und Koblenz werden das Ziel in naher Zukunft erreiche. Viele weitere Maßnahmen der Energieeinsparung und Energieerzegung auf Kläranlagen sind in der Umsetzung oder in Planung.
Optimierung wird gefördert
Erstmalig wird in der Kommunalrichtlinie 2019 auch die Optimierung von Kläranlagen gefördert. Die Förderquote beträgt bei den meisten Maßnahmen 30%, für finanzschwache Kommunen 40%. Die Zuwendungen betragen bis zu 500.000 €. Bei vielen Maßnahmen ist eine Potenzialstudie notwendig. Darüber hinaus gibt es weitere Förderungen durch das Land Rheinland-Pfalz.
Übersicht: Förderung von kommunalen Klimaschutzmaßnahmen in der Wasserwirtschaft in Rheinland-Pfalz