Klimaschutz in der Bauleitplanung

In der Bauleitplanung wurde dem Klimaschutz bisher zu wenig Beachtung geschenkt. Für das Erreichen der Klimaziele des Landes muss der Klimaschutz aber bereits in jeder kommunalen Planung mitgedacht werden. Und dafür ist die kommunale Bauleitplanung ein zentrales Instrument auf lokaler Ebene.

So unterstützen wir Kommunen in ihren Planungsprozessen

Einflussmöglichkeiten der Bauleitplanung

Eine zielgerichtete Bauleitplanung ist für den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien unerlässlich, insbesondere durch Ausweisung geeigneter Gebiete im Flächennutzungsplan und effiziente Planungsprozesse.

Beispielsweise kann die Kommune proaktiv ein Steuerungskonzept für Photovoltaik-Freiflächenanlagen erstellen, um geeignete Flächen frühzeitig zu identifizieren, Konflikte zu vermeiden und Projektentwicklern eine Grundlage zu geben – exemplarisch verweisen wir hier auf das Steuerungskonzept der Verbandsgemeinde Speicher.

Außerdem verfügt die Bauleitplanung über zahlreiche Möglichkeiten, um die Stadt- und Ortsentwicklung möglichst klima- und umweltfreundlich zu gestalten, zum Beispiel durch Festsetzungen zur Nutzung klimafreundlicher Energieformen im Bebauungsplan. Einige Kommunen in Rheinland-Pfalz haben sich bereits vor einigen Jahren auf den Weg gemacht, diese Themen verstärkt in der Bauleitplanung zu berücksichtigen.

Die Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen hat für ihre zehn Ortsgemeinden eine Handreichung zur Beeinflussung von Klimaschutz und Klimaanpassung in der Bauleitplanung erarbeitet. Zudem erhielten die Ortsgemeinden mithilfe der Unterstützung externer Dienstleister bereits eine intensive Beratung zur Etablierung des Themas in zukünftigen Planungen. Bereits planerisch angewandt und teilweise umgesetzt wurden die Null-Emissions-Ansätze im Neubaugebiet „Westliche Alzeyer Straße“. Auch das Ziel eines sparsamen Flächenverbrauchs wurde durch die Wahl geeigneter Wohnformen und Gebäudetypologien verfolgt.

Auch in Wörrstadt hat man sich 2020 zur Entwicklung des klimaneutralen Neubaugebiets entschlossen. Mit dem Energiekonzept für den 2. Bauabschnitt des Gebiets „Hinter der Bahn“ mit 199 Baugrundstücken erfolgte ein Variantenvergleich zur Wärmeversorgung. Im daraus resultierenden Bebauungsplan wurden unter anderem auch die Themen Mobilität und Regenwassermanagement besonders berücksichtigt.

Die Stadt Kaiserslautern stellt sich einer anderen Herausforderung: Auf dem ehemaligen Gelände des Nähmaschinenherstellers Pfaff soll auf 19 Hektar ein innenstadtnahes, innovatives und CO2-neutrales Mischquartier entstehen.

Das „Reallabor Pfaff“ dient hierbei als Leuchtturmprojekt für zukunftsweise Konzepte und Technologien, die in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten erarbeitet wurden und in den Prozess der Bauleitplanung eingeflossen sind.
Bild: EnStadt:Pfaff / Fraunhofer ISE