Kommunalelektrisch: Das „elektromobile Paten-Angebot“
Mit Möglichkeiten umweltfreundlicher Mobilität beschäftigen sich immer mehr Kommunen, da das Thema zunehmend wichtiger wird. Fachleute gehen davon aus, dass neben anderen alternativen Antriebsformen die Elektrifizierung unserer Fortbewegungsmittel eine entscheidende Rolle spielen wird. Doch das noch relativ neue Thema und komplexe Fragestellungen sollte nicht jede Kommune einzeln bearbeiten müssen, und erste Erfahrungswerte liegen inzwischen in verschiedenen Kommunen vor.
Vor diesem Hintergrund hat die Energieagentur Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit Klimaschutzmanagern aus Pfälzer Kommunen das Angebot Kommunalelektrisch entwickelt. Das Projekt bringt Kommunen, die ihren Fuhrpark um Elektro-Fahrzeuge ergänzen bzw. umstellen möchten, mit bereits erfahrenen Kommunen zusammen.
Praxiserfahrungen direkt weitergeben und Synergien schaffen – erste interkommunale Unterstützung zeigt Erfolge
Klimaschutzmanager aus der Pfalz stehen als sogenannte „elektromobile Paten“ bereit und beraten andere Kommunen über die Einsatzmöglichkeiten von E-Autos, vermitteln praktische Erfahrungen und bieten auch Probefahrten in den eigenen Elektrofahrzeugen an.
Die Verbandsgemeinde Grünstadt-Land und die Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn haben von dieser interkommunalen Unterstützung bereits profitiert: Auf Einladung der Ortsgemeinde konnten sich Bürgermeister Reinhold Niederhöfer und Klimaschutzmanager Pascal Stocké aus der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land in Enkenbach von den Vorteilen der dort neu angeschafften elektromobilen Fahrzeug-Flotte überzeugen. „Meine anfängliche Skepsis gegenüber dem Elektroauto war gleich nach der ersten Probefahrt verflogen“, so Niederhöfer. „Mittlerweile ziehe ich für Dienstfahrten den Gebrauch dieses Fahrzeugs vor, nicht nur aus ökologischen Gründen. Das Fahren empfinde ich sogar noch bequemer als mit einem herkömmlichen Fahrzeug“, sagt er.
Durchschnittlich legt ein Dienstwagen zwischen 40 km und 70 Kilometer am Tag zurück. Diese Strecke absolviert der neue Renault Zoe mit Leichtigkeit. „Auch die erste Dienstfahrt nach Speyer und zurück, wurde erfolgreich absolviert“, berichtet Klimaschutzmanager Stocké auch von einer ca. 100 Kilometer weiten Strecke. Der Hersteller gibt für den Renault Zoe 240 Kilometer Reichweite an, die tatsächliche Reichweite hängt jedoch immer vom Fahrverhalten ab. „Nach ersten Testfahrten liegt bei uns die Distanz bis zur Neuladung, je nach Fahrweise, zwischen 120 bis 150 Kilometer“, berichtet der Klimaschutzmanager. Das neue Fahrzeug ist, wie alle anderen Fahrzeuge, für drei Jahre geleast. „Über die drei Jahre werden rund zwölf Tonnen CO2 im Vergleich zu einem konventionellen PKW eingespart, bei vergleichbaren Kosten“, rechnet Stocké vor.
Das Angebot findet den Zuspruch von Verbandsbürgermeisterin Anja Pfeiffer: „Eine klimaschonende Mobilität wird immer wichtiger. Die Elektromobilität spielt dabei eine wichtige Rolle. Es freut mich sehr, dass wir durch Unterstützung des Formats Kommunalelektrisch der Energieagentur Rheinland-Pfalz und dem Engagement anderer pfälzischer Kommunen unseren Ratsmitgliedern möglich machen, Probefahrten mit Elektroautos anzubieten und so Elektromobilität sprichwörtlich erfahrbar zu machen. So geben wir einen Anstoß, in Zukunft auch in unseren Gemeinden vermehrt elektromobil unterwegs zu sein“, so Pfeiffer.
Kommunalelektrisch vermittelt passende Ansprechpartner
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz koordiniert im Projekt Kommunalelektrisch Anfragen kommunaler Interessenten und bringt sie mit einer Kommune, die im besten Fall ähnliche aufgestellt ist und bereits Erfahrungen gesammelt hat. So lässt sich unter Umständen viel Zeit sparen und eine mögliche Elektrifizierung von Fuhrparks schneller vorantreiben. „Es gibt zudem verschiedene Möglichkeiten, sich durch Fördermittel Zuschüsse zu holen – und hier ist eine Kooperation zwischen verschiedenen Kommunen mehr als sinnvoll“, so Dr. Peter Götting von der Lotsenstelle für alternative Antriebe der Energieagentur.
Kurzinformation zum Programm "Kommunalelektrisch"
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