Von den Erfahrungen andernorts bei der kommunalen Wärmeplanung (KWP) profitieren - das war das zentrale Ziel des 7. landesweiten Netzwerktreffens „Kommunale Wärmeplanung Rheinland-Pfalz“. Zu den 28 Kommunen, die bereits einen Bewilligungsbescheid der ZUG zur KWP erhalten haben, zählen auch die Stadt Trier und die VG Rülzheim. Beide befinden sich bereits am Ende der Bestandsanalyse bzw. in der Erstellung des Zielszenarios. Ihre Erfahrungen teilten sie mit den Teilnehmenden des Netzwerktreffens. Außerdem gab das Referat Gebäude, Wärme und Quartier der Energieagentur Rheinland-Pfalz Einblicke, wie es das Beratungsangebot weiter ausbauen möchte.
Erweiterte Beratungsstruktur
Zukünftig wird das Referat Wärme Gebäude Quartier Beratungen rund um kommunale Wärmeplanungsverfahren (Bundes- und Landesgesetz) übernehmen. Dazu stellten Martin Bach (Referatsleiter) und Stefan Müller (Referent KWP) sich und ihr Vorhaben in groben Zügen vor.
Wer sich bei Fragen zur KWP bisher an die Energieagentur Rheinland-Pfalz wandte, konnte - je nach Anliegen - auf die Unterstützung der Referate Förderung, Klimaschutzmonitoring (Datenbeschaffung) und Nahwärme zurückgreifen.
Vereinfachte Kontaktaufnahme
Ab sofort können Kommunen sich auch über KWP@energieagentur.rlp.de an die Energieagentur Rheinland-Pfalz wenden, wenn sie ein Anliegen zur KWP haben. Dabei handelt es sich um eine referatsübergreifende E-Mailadresse. Anschließend wird passend zum Fragenschwerpunkt der entsprechende Fachreferent auf die Kommune zukommen und Unterstützung anbieten.
Komplexität und Schneeballeffekte berücksichtigen
Simon Mauder, Klimaschutzmanager der VG Rülzheim, leitete in den Erfahrungsaustausch über. Er gab den Teilnehmenden viele neue Anregungen für die Durchführung der KWP an die Hand. Besonders hob er das Zeitmanagement hervor, da Erkenntnisse der KWP schnell zu einem Schneeballeffekt von unerwarteten Aufgaben führen könnten. Gemeinsam mit Rebecca Jung vom Referat Förderung der Landesenergieagentur gab er Tipps für die Antragstellung einer Laufzeitverlängerung. Michael Sohn, Beauftragter des Oberbürgermeisters für Umwelt- und Mobilitätsfragen der Stadt Trier, ging in seinem Vortrag besonders auf das Projektmanagement ein und veranschaulichte die Komplexität der KWP schon allein auf der Stakeholder-Ebene.
Wie geht es weiter, wenn keine NKI-Förderungen beantragt werden konnte?
Das Netzwerktreffen verdeutlichte erneut die Verunsicherung von Kommunen, die keinen Förderantrag mehr über die NKI-Richtlinie stellen konnten, und die KWP nicht über eigene Gelder finanzieren können. Man wolle beim MKUEM anregen, diesen Gemeinden einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu ermöglichen, ohne dass sich dies förderschädlich auf die kommenden Konnexitätszahlungen auswirken werde, so Martin Bach. Paul Ngahan riet, dem Beispiel der VG Rülzheim folgend, schon jetzt mit der Bestandsdatensammlung zu beginnen. Dadurch könne man zügig die KWP starten, sobald die neue Förderregelung steht.
Im Zuge der Fragerunde meldete sich auch Dr. Christiane Döll vom Städtetag Rheinland-Pfalz zu Wort. Sie berichtete, dass die kommunalen Spitzenverbände und die Landesregierung aktuell gemeinsam an einer guten Lösung arbeiten.
Nächstes Netzwerktreffen
Das 8. landesweite Netzwerktreffen „Kommunale Wärmeplanung Rheinland-Pfalz“ wird am Montag, den 16. September 2024, stattfinden.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an nahwaerme@energieagentur.rlp.de.
Kurzinfo:
7. Landesweites Netzwerktreffen „Kommunale Wärmeplanung Rheinland-Pfalz“
Datum: 17.06.2024
Kooperationspartner: Kommunale Spitzenverbände, Verband kommunaler Unternehmen
Teilnehmer: 110
Referenten: Martin Bach & Stefan Müller, Referat Gebäude, Wärme, Quartier der Energieagentur Rheinland-Pfalz
Simon Mauder, Verbandsgemeinde Rülzheim
Michael Sohn, Stadt Trier