Der Report der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zum Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur vom 07. Februar 2024 wertet den Zubau im Jahr 2023 in Deutschland aus. Im Jahr 2023 wurden bundesweit über 20.000 Ladepunkte für E-Fahrzeuge zugebaut und damit die Schwelle von 100.000 Ladepunkten geknackt. Der Anteil der installierten Ladepunkte nahm um 30,6 Prozent zu. Die installierte Leistung stieg um 36,5 Prozent. Das deutet darauf hin, dass immer mehr Ladepunkte mit einer höheren Ladeleistung zugebaut werden. Damit wird pro Ladepunkt mehr Leistung zur Verfügung gestellt, was zu kürzeren Ladezeiten führt – sofern das Fahrzeug mit hoher Ladeleistung laden kann.
Ende 2023 gab es in Deutschland 106.431 Ladepunkte – davon 17 Prozent Schnellladepunkte und 23 Prozent durch den Bund gefördert. Die installierte Gesamtladeleistung lag bei 4.648 MW.
Rheinland-Pfalz liegt bei der Anzahl der Ladepunkte auf Platz 8 im Vergleich zu den anderen Bundesländern und hat mit einer Ladeleistung von durchschnittlich 55,7 kW pro Ladepunkt Platz 4 inne.
Ausblick
Auch 2024 wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur in großen Schritten weitergehen. So werden z.B. im Rahmen des Deutschlandnetzes an mehr als 1.000 Standorten rund 9.000 neue Schnellladepunkte errichtet. Für Rheinland-Pfalz bedeutet dies 336 High Power Charger mit einer Ladeleistung von je mind. 300 kW an 41 Standorten. So soll sichergestellt werden, dass der nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu erreichen ist.
Normalladen vs. Schnellladen
Beim Laden von E-Fahrzeugen werden zwei verschiedene Formen unterschieden: Das Normalladen mit Wechselstrom (englisch: alternating current, AC) bis 22 kW und das Schnellladen mit Gleichstrom (englisch: direct current, DC) zwischen 50 und aktuell 400 kW.
Die Traktionsbatterie im Fahrzeug speichert Gleichstrom. Beim Laden mit Wechselstrom wird dieser im Ladegerät des Fahrzeuges in Gleichstrom umgewandelt und anschließend in der Batterie gespeichert. Beim Laden mit Gleichstrom hingegen richtet bereits die Ladestation den Wechselstrom aus dem Netz in Gleichstrom um, welcher über das Ladekabel in die Traktionsbatterie gelangt. So sind höhere Leistungen mit geringeren Wirkungsgradverlusten möglich und die Batterie wird schneller geladen.
Eine Liste der öffentlichen Ladeinfrastruktur stellt die Bundesnetzagentur zur Verfügung.
Für Rheinland-Pfalz sind diese Zahlen u.a. im Mobilitätsatlas Rheinland-Pfalz aufbereitet.
Der Report aus den Jahren 2022 und 2023 findet sich auf der Website der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur.