Ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende ist das Carsharing, bei dem sich mehrere Nutzer ein Fahrzeug teilen. Der positive Effekt ist enorm: Ein Carsharing-Fahrzeug kann bis zu 20 private Pkw ersetzen.
Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) hat die neuesten Zahlen dazu veröffentlicht. Demnach nutzten in Deutschland zum Stichtag 1. Januar 2023 etwa viereinhalb Millionen Menschen Carsharing – vor allem in größeren Städten. Das entspricht einem Anstieg um 31,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Parallel dazu ist die Zahl der angebotenen Carsharing-Fahrzeuge um 12,4 Prozent auf 33.930 gewachsen; darunter befanden sich 6.970 E-Autos. Damit sind Carsharing-Anbieter weiterhin Vorreiter in Sachen Elektromobilität: Der Anteil an Elektroautos liegt bei ihnen bei 20,5 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil aller E-Fahrzeuge (inklusive Plug-In-Hybride) an der nationalen Pkw-Flotte lag laut Kraftfahrt-Bundesamt zum 1. Oktober 2022 bei 3,3 Prozent.
Interessant für ein Flächenland wie Rheinland-Pfalz ist dabei, dass vor allem in kleineren Städten und Gemeinden im ländlichen Raum neue Angebote hinzugekommen sind. Inzwischen gibt es in Deutschland 925 Orte unter 50.000 Einwohner mit einem Carsharing-Angebot.
Eines der bekanntesten rheinland-pfälzischen Carsharing-Projekte ist das Elektro-Dorfauto im Rhein-Hunsrück-Kreis. Dieses wurde aufgrund seines Erfolges bereits in angrenzenden Regionen übernommen, wie zum Beispiel im Landkreis Mayen-Koblenz. Weitere Angebote existieren unter anderem im Landkreis Vulkaneifel, in der die Kreisverwaltung als „Ankermieter“ fungiert um eine höhere Auslastung zu gewährleisten, und in der Ortsgemeinde Staudt im Westerwaldkreis. Dort stellt die Kommune ihren Bürgern ein Fahrzeug gemeinsam mit einem kommerziellen Carsharing-Anbieter zur Verfügung.
Zukünftig ist auch in Rheinland-Pfalz mit einer weiteren Zunahme des Angebotes zu rechnen. So wird derzeit im „kommunalen Netzwerk für die Grundversorgung mit Carsharing im ländlichen Raum“, in dem sich der Kreis Südliche Weinstraße, Neustadt, die Kreise Bad Dürkheim, Germersheim, der Regionalverband Rhein-Neckar und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar zusammengeschlossen haben, ein Antrag für Fördergelder vom Bund erarbeitet.
Die Lotsenstelle für alternative Antriebe unterstützt Kommunen und Unternehmen bei der Umsetzung innovativer Projekte im Bereich E-Mobilität, auch beim E-Carsharing. Anfragen können per Mail an elektromobilitaet[at]energieagentur[dot]rlp.de gerichtet werden.
Zum Thema E-Carsharing in Kommunen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal die Aufzeichnung einer unserer Veranstaltungen im Herbst mit interessanten Vorträgen, unter anderem zu den genannten Projekten in Rheinland-Pfalz.