Die Energiekarawane im HIGIS-Unternehmerpark in Wiesbaum

Energieberater Stefan Krämer (re) und Daniel Klein (li) vom HIGIS in der Heizzentrale; Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Gerade in Zeiten florierender Geschäfte fehlen oft die Zeit und das Personal, um sich gezielt auf die Suche nach Energiefressern im Betrieb zu machen. Jedoch schlummern in diesem Bereich in nahezu jedem Betrieb große Einsparpotenziale. Die Energiekarawane unterstützt kleine und mittlere Unternehmen kostenfrei dabei, diese Einsparpotenziale zu entdecken und von gesenkten Energiekosten zu profitieren.

Im HIGIS sind 25 Firmen auf 7.500 m2 Fläche angesiedelt. Die Wärme wurde über Gasthermen erzeugt. Dafür wurden etwa 676.000 kWh Gas verbraucht. Etliche Firmen benötigen für ihre Prozesse auch im Sommer bestimmte Temperaturen, so dass die Heizung nicht komplett abgeschaltet werden kann.
Seit einem Jahr wird das HIGIS wieder durch Nahwärme von der Biogasanlage direkt gegenüber beliefert. Schade, dass die Statik des Gebäudes es nicht erlaubt, auch regenerativen Strom für die Eigenversorgung direkt auf dem Dach zu erzeugen.

Auf Wunsch von Geschäftsführer Stefan Mertes fokussierte sich Gebäudeenergieberater Stefan Krämer vom Ingenieurbüro Krämer aus Gerolstein auf die Technikräume. Hier zeigte sich direkt auch Verbesserungspotenzial bezüglich der Dämmung der Heizungsrohre, der Armaturen und Ventile.
Die Wärmedämmung wird in der Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt und entspricht mindestens dem Innendurchmesser der Rohrleitung (100%-Regelung) bei einer bestimmten Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes. Höhere Anforderungen werden an die Dämmung von Rohrleitungen im Außenbereich gelegt.

Die auf dem Dach des HIGIS verlegte Wärmeleitung muss mit mindestens dem Doppelten des Innendurchmessers des Rohres (200%-Regelung) gedämmt werden, um Wärmeverluste zu minimieren.

Auch die Übergabestation der Nahwärme, die im Treppenhaus vor einem der Technikräume angebracht ist, sollte noch gedämmt werden. Am besten wäre es sogar, sie im Ganzen zu ummanteln.

Interessant wäre die Energieberatung im Rahmen der Energiekarawane sicherlich auch für die Firmen im HIGIS. Interessenten können sich bei Geschäftsführer Stefan Mertes als Ansprechpartner der Wirtschaftsförderung der VG Gerolstein oder direkt bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz melden.