Eichenbänke klären auf

Bild: Naturpark Rhein-Westerwald

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Wie viel CO2 entsteht durch unseren jährlichen Stromverbrauch, wie viel wird bei einer Flugreise nach Mallorca freigesetzt? Und welche Auswirkungen haben die Herstellung von Kleidung oder der Fleischkonsum?

Alles, was hergestellt, bewegt und in den Handel gebracht wird, verbraucht Energie und setzt entsprechend auch Treibhausgase (THG) frei. Während jeder einzelne von uns verschiedene Möglichkeiten hat, seinen persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, gibt es auf der Erde auch natürliche Speicher, die dabei helfen, das Gas aus der Luft zu filtern: unsere Wälder!

Wälder sind nicht nur die „grüne Lunge“ unseres Planeten – sie wirken auch als Puffer im Klimasystem. Bäume absorbieren Kohlendioxid (CO2) aus der Luft und speichern es in Form von Kohlenstoff in ihrer Biomasse. Die Wälder unserer Erde speichern aktuell etwa 653 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, sie sind einer der größten Kohlenstoffspeicher an Land. So kompensieren die Bäume einen Teil unseres Umweltverhaltens.


Lernen an der Rheinpromenade
 

Um die Zusammenhänge zwischen unserem Konsum, Treibhausgasen, der Wichtigkeit von Wäldern und die Auswirkungen auf unser Klima zu veranschaulichen, hat der Naturpark Rhein-Westerwald Klimabänke bauen und aufstellen lassen: zuerst am Unkeler Rheinufer, danach in Waldbreitbach, jetzt stehen sie an der Rheinpromenade von Bad Hönningen. Auf insgesamt sechs Bänken werden die Konsumfelder Kleidung, Flug, Papierverbrauch, Autofahrten, Stromverbrauch und Fleischkonsum thematisiert. Wie lange muss ein Baum zur Kompensation dieses THG-Ausstoßes wachsen?

Bei den Klimabänken handelt es sich um unterschiedlich dicke und lange Eichenstämme, in denen eine Sitzfläche integriert ist. Das jeweilige Thema verdeutlicht ein ins Holz geschnitztes farbiges Symbol. Eine Infotafel und die Angabe zum gespeicherten CO2-Gehalt in Kilogramm ergänzen jeweils die Bank.
 

Nachhaltige Forstwirtschaft
 

„Die Klimabänke sind nicht nur informativ und verdeutlichen auf anschauliche Art und Weise, dass unser Leben direkte Auswirkungen auf das Klima hat, sondern sie sind auch ein echter Hingucker, der das Interesse vorbeigehender Spaziergänger sofort auf sich zieht“, so Geschäftsführerin Irmgard Schröer. Zudem sei die Verwendung von langlebigen Holzprodukten aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern wichtig für das Klima.

Die Klimabänke werden als „Wanderausstellung“ im Naturpark aufgestellt und zweimal im Jahr versetzt. Dadurch sollen sie möglichst vielen Menschen in den Mitgliedsgemeinden des Naturparks zugänglich gemacht werden.

Die Idee der Klimabänke stammt ursprünglich von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Der Bau der Bänke durch den Naturpark Rhein-Westerwald wurde zu 80 Prozent mit Mitteln des rheinlandpfälzischen Klimaschutzministeriums gefördert. Nähere Informationen finden sich unter www.naturpark-rhein-westerwald.de.


Best-Practice-Serie "Kommunen Machen Klima"

Klimawandel und Energiewende sind Herausforderung und Chance zugleich. Den Kommunen kommt bei ihrer Bewältigung eine zentrale Rolle zu – sie gestalten mit ihren Entscheidungen, Maßnahmen und Projekten die Zukunft ihrer Bürgerinnen und Bürger. Und sie sind in vielen Fällen Vorbilder beim Einsatz für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt.

Eine Reihe von besonders gelungenen Beispielen präsentieren wir regelmäßig im Rahmen der Serie "Kommunen Machen Klima": erfolgreiche Projekte, innovative Lösungen, ermutigende Erfolge, Chancen für die Zukunft. Alle zwei Wochen, immer dienstags, finden Sie einen neuen Beitrag auf der Seite "Kommunen Machen Klima" – verbunden mit der Hoffnung, dass die vorgestellten Taten möglichst viele Nachahmer finden werden. Denn der interkommunale Austausch kann Klimaschutz, Energiewende und eine klimaangepasste Entwicklung beflügeln. Kurz: Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht!

Auch diese „Best-Practice“-Serie ist eine Gemeinschaftsaktion. Sie wird getragen von Landkreistag, Gemeinde- und Städtebund, Städtetag und der Energieagentur Rheinland-Pfalz, unterstützt vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen.