Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat im Rahmen der seit 2017 bestehenden Initiative „mobil-gewinnt“ ein neues Förderprogramm für Betriebliches Mobilitätsmanagement auf den Weg gebracht. Mit dem ersten Förderaufruf zum Schwerpunkt Breitenförderung können sich ab sofort kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für eine Förderung von effektiven Standardmaßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements bewerben. Diese müssen allerdings bei Antragstellung ein Mobilitätskonzept vorlegen oder anderweitig im Antrag konzeptionelle Überlegungen zum eigenbetrieblichen Mobilitätsmanagement nachweisen können.
Im Rahmen der Breitenförderung werden folgende Maßnamen unterstützt:
- Maßnahmen zur Steigerung und Verbesserung des Radverkehrs: Beschaffung von Fahrrädern/Pedelecs/Lastenfahrrädern/Lastenpedelecs für den Einsatz im betrieblichen Verkehr, Beschaffung und Aufbau von Abstell- und Lademöglichkeiten, bauliche Veränderungen zur Attraktivitätssteigerung des Radverkehhrs, z.B. Umkleiden und Duschen
- Maßnahmen zur Umstellung von Flotten auf nachhaltige Antriebsarten: Beschaffung von batterieelektischen Fahrzeugen und Motorrollern, Aufbau von Ladeinfrastruktur, Integration von Carsharing- oder Mietfahrzeugen
- Maßnahmen zur Information und Kommunikation, z.B. Mobilitätstage
- Maßnahmen zur digital unterstützten Koordination und Steuerung von Verkehrsabläufen
- Maßnahmen zur physischen Verkehrslenkung und -steuerung
Darüberhinausgehende Maßnahmen werden mit diesem Förderaufruf nicht gefördert. Die Breitenförderung richtet sich ausschließlich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Ziel ist es, eine breite Wirkung von Maßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagement in der KMU-Landschaft zu entfalten und zahlereichen Unternehmen und Einrichtungen die Chance zu geben, einen Beitrag zu einem moderneren und klimafreundlicheren Mobilitätssystem zu leisten.
Anträge können vom 02. Mai 2023 bis zum 31. März 2024 gestellt werden. Die Fördersätze, Informationen zur Antragstellung und alles Weitere finden Sie im Förderaufruf Betriebliches Mobilitätsmanagement und ergänzend im Förderaufruf Breitenförderung.
Drei Förderaufrufe mit verschiedenen Schwerpunkten
Das neue Förderprogramm ist breit aufgestellt. Da der motorisierte Individualverkehr der Hauptemittent von Treibhausgasemissionen im Personenverkehr ist und laut Statistischem Bundesamt 68 Prozent der Erwerbstätigen im Jahr 2020 mit dem Auto zur Arbeit gefahren sind, trägt der motorisierte Berufs-, Dienst- und Ausbildungsverkehr maßgeblich zu den verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen bei. Die geförderten Maßnahmen sollen darauf abzielen, dass die Beschäftigten den Pkw sowohl privat als auch dienstlich weniger nutzen und auf öffentliche oder umweltfreundliche Alternativen umsteigen. Außerdem kann ein Betriebliches Mobilitätsmanagement zu einem gesellschaftlichen Bewusstseinswandel in Richtung einer nachhaltigen Mobilität beitragen, wenn Beschäftigte beispielsweise Dienstfahrräder oder ihr Jobticket im ÖPNV im Alltag auch privat zu anderen Zwecken nutzen oder positive Erfahrungen auf andere Personen übertragen
Die Förderung erfolgt über drei Förderaufrufe mit verschiedenen Schwerpunkten auf Grundlage der Förderrichtlinie „Betriebliches Mobilitätsmanagement". Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Förderrichtlinie am 02. Mai 2023 startet der Förderaufruf zum Schwerpunkt Breitenförderung. Dem folgen zwei weitere Förderaufrufe in den Schwerpunkten Initialförderung für standortspezifische Konzepte für KMU, begleitet durch akkreditierte Beraterinnen und Berater, und Innovationsförderung für innovative Konzepte mit Demonstrationscharakter für Unternehmen, Einrichtungen und Kommunen als Einzel- oder Verbundvorhaben.
Die Veröffentlichung des Förderaufrufs zum Schwerpunkt Initialförderung ist für den 15. Mai 2023 vorgesehen, der Förderaufruf für den Schwerpunkt Innovationsförderung folgt in der zweiten Jahreshälfte 2023.
Hintergrund - Die Initiative "mobil gewinnt"
Mit dem Förderprogramm führt das BMDV die Initiative „mobil gewinnt" fort. Damit erhalten Unternehmen und öffentliche Einrichtungen die Chance, mit eigenen Maßnahmen einen Beitrag zu einem modernen und klimafreundlichen Mobilitätssystem zu leisten.
Über die Förderung hinaus wird das Programm im Rahmen der Initiative „mobil gewinnt" wieder von Vernetzungsangeboten für die geförderten Projekte, Fachkonferenzen und regelmäßigem Austausch mit Expertinnen und Experten begleitet. Alle geförderten Vorhaben werden hinsichtlich ihres CO2-Reduktionspotenzials wissenschaftlich evaluiert.
Alle Informationen finden Sie auf der Website zum Förderprogramm und auf der Website des BALM.
Informationen zu diesem und weiteren Förderprogrammen für alternative Antriebe gibt es außerdem in unserer Förderübersicht.