Forum „Klimaschutz in der Bauleitplanung“ im Rhein-Lahn-Kreis

Kreisverwaltung Rhein-Lahn-Kreis, Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Aus allen Städten und Verbandsgemeinden des Rhein-Lahn-Kreises und aus dem Kreishaus war Fachpersonal eingeladen, um sich über das aktuelle Thema „Klimaschutz in der Bauleitplanung“ zu informieren und Perspektiven zu entwickeln. Landrat Jörg Denninghoff stellte klar, dass bei der Etablierung klimagerechter Planungsprozesse die Beschleunigung der Verfahren nicht aus dem Auge verloren werden dürfe.

Jasmin Lemler, Klimaschutzmanagerin des Rhein-Lahn-Kreises, verdeutlichte in ihrem Vortrag, welche Spuren der Klimawandel schon jetzt im Landkreis hinterlassen hat. Eine Erwärmung von 1,6° C -Tendenz steigend - gegenüber dem langjährigen Mittel ist bereits messbar, auch wird die Region häufiger von Starkregenereignissen heimgesucht. An dieser Stelle wurde klar, dass es sich nicht um ein Zukunftsszenario handelt – die Veränderungen sind schon in der Region angekommen und müssen daher bei der Planung von Anfang an mitgedacht werden.

Praxisbeispiele

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz zeigte an Beispielen aus der Praxis, dass die Bauleitplanung das entscheidende Instrument ist, mit dem Kommunen eine klimagerechte städtebauliche Entwicklung steuern können. Dabei zählt nicht nur, den CO2-Ausstoß zu minimieren und beispielsweise durch Hochwasservorsorge Schadensbegrenzung zu betreiben, sondern es geht auch darum, durch eine geschickte Planung eine erhöhte Wohnqualität zur erzielen und langfristig Kosten zu sparen. Das lässt sich beispielsweise durch eine hohe Energieeffizienz der Gebäude, den Einsatz regenerativer Energien sowie den Anschluss an ein kaltes Nahwärme-Netz erreichen.

Bewusstsein schaffen

Für die Mitarbeitenden in den Bauämtern ist es vor allem wichtig, in der Bauleitplanung rechtssichere Festsetzungen zu treffen. Es wurde auch diskutiert, wie Kommunen sicherstellen können, dass ihre Planungsziele in der Praxis tatsächlich verwirklicht werden. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat dazu kürzlich eine Online-Umfrage  „Vollzug in der Bauleitplanung“ durchgeführt und ausgewertet. Die Teilnehmenden kamen zu dem Ergebnis, dass neben der Integration des Klimaschutzes in die Bauleitplanung auch eine stärkere Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für zeitgemäße Bau- und Energieformen stattfinden müsse. Hier müssen politische Entscheidungsträger angesprochen werden, aber auch Bauherren und Immobilienkäufern sollten zu einem frühen Zeitpunkt – im Idealfall vor Beginn der Planung – geeignete Informationen an die Hand gegeben werden. Hier sind die Kommunen gefragt. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat zu diesem Zweck eine Handreichung entwickelt, die den Kommunen in individualisierter Form zur Verfügung gestellt wird.