Sie heizen mit erneuerbaren Rohstoffen, haben nachhaltige Wand- und Dachdämmungen, leisten ihren Beitrag für den Artenschutz oder achten auf eine umweltbewusste Ernährung: Für diesen beispielhaften Einsatz zeichnete Landrätin Dorothea Schäfer insgesamt acht Familien im Landkreis Mainz-Bingen mit der „Grünen Hausnummer Plus“ aus.
Familie Puckhaber in Heidenfahrt wohnt in einem KfW55-Gebäude, das einen sehr hohen energetischen Standard erfüllt. Die Besonderheit: Hier ist eine Thermo-Bodenplatte verbaut, mit der der Fußboden energieeffizient gedämmt ist.
Auch Familie Koss aus Bodenheim wohnt in einem KfW55-Haus mit tragender Konstruktion aus Holz. Eine Photovoltaikanlage sichert den Strom, eine Solarthermie-Anlage liefert Warmwasser. Rebecca und Florian Koss betreiben einen Unverpackt-Laden in Nieder-Olm.
In Zotzenheim steht das Eigenheim von der Familie Orth/Oldenburg, das ausgestattet ist mit einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher, einem wassergeführten Holzpellet-Ofen und einer Solarthermie-Anlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung.
Umwelt- und Klimaschutz wird auch beim Verein „NABU Bingen und Umgebung“ großgeschrieben. Bei dem vereinseigenen Naturschutzzentrum handelt es sich um einHolzhaus mit Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen. Auf dem großen Naturgelände sindüber 80 neu gepflanzte heimische Bäume und Streuobstsorten, ein Wasserklärkreislauf und vieles mehr zu finden, Hoch- und Gemüsebeete werden gerade angelegt. Im Café gibt es ausschließlich regionale, vegetarische Produkte und alle Mitarbeitenden nutzen eine ÖPNV-Jahreskarte.
Familie Muth aus Lörzweiler wohnen ebenfalls in einem KfW55-Niedrigenergiehaus mit tragender Holzkonstruktion. Installiert sind eine große Photovoltaikanlage mit zwei Batteriespeichern mit eigenem Frequenzaufbau. Geheizt wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe verbunden mit Fußbodenheizung. Der Heizenergieverbrauch liegt unter 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche – das entspricht dem Verbrauch eines Passivhauses. Das Wasser aus der 5800-Liter-Regenzisterne steht für den Garten bereit.
Der Weiselhof Wackernheim von Thomas Hahner und Silke Steinbronn – bewohnt von der „Lebensgemeinschaft Rheinblick“ – wurde ausgezeichnet. Hanf wurde als Dämmstoff für die Fassade und das Hausdach genutzt, eine Photovoltaik-Anlage sorgt für den Strom. Die Besonderheit: Hier ist ein Salzwasserspeicher als nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Stromspeicher bestellt.
Geringer Heizenergie- und Stromverbrauch, eine aktive Mitgliedschaft beim Verein RaBE Wackernheim und BUND sowie ein sehr sparsamer Umgang mit Trinkwasser: Dafür erhielt Familie Loer aus Wackernheim die Grüne Hausnummer PLUS.
Bei Familie Schell aus Wackernheim zeigt sich ihr umwelt- und klimafreundlichen Leben und Konsumieren beispielsweise im Einkauf von Bioprodukten und Fairtrade-Lebensmitteln. LED-Beleuchtung, mit Lehm verputzte Innenwände, die breite Verwendung von Holz und die Dämmung des Dachraumes mit Zellulose sind Besonderheiten in ihrem Haus. Ebenso wird Strom über die Photovoltaik-Anlage produziert, die Heizung ist solarunterstützt.
Seit 2005 werden umwelt- und klimafreundliche Haushalte im Landkreis vom UEBZ der Kreisverwaltung ausgezeichnet. Neben energetischen und ökologischen Sanierungsmaßnahmen gehört das umweltbewusste Verhalten zu den Kriterien, nach denen die „Grüne Hausnummer Plus“ verliehen wird. Informationen zum Projekt gibt es bei Martina Schnitzler vom UEBZ telefonisch unter 06132-787-21 70 oder per E-Mail an schnitzler.martina@mainz-bingen.de.
Quelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen