Seit diesem Monat bieten der Rhein-Lahn-Kreis und der Landkreis Neuwied ihren Bürgern jeweils eine Online-Plattform für den Klimaschutz – das Klimaschutzportal. Damit sind im Land bereits zehn solcher Portale aktiv.
Zum Klimaschutzportal Rhein-Lahn-Kreis
Zum Klimaschutzportal Kreis Neuwied
Besonderheiten und Inhalte der regionalen Klimaschutzportale
„Mit dem Klimaschutzportal bieten wir interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine Plattform, auf der sie sich umfassend über die Klimaschutzaktivitäten im gesamten Kreisgebiet informieren können“, freut sich die Klimaschutzmanagerin des Rhein-Lahn-Kreises Jasmin Lemler. „Klimaschutz ist ein akteursübergreifender Prozess: Im Portal sind unsere Ergebnisse und Grundlagen wie z.B. die Klimaschutzkonzepte des gesamten Rheines-Lahns-Kreises zusammengetragen. Jede Verbandsgemeinde stellt sich vor und jeder kann direkt Kontakt zum Klimaschutzmanagement der jeweiligen Verbandsgemeinde aufnehmen. So wird eine Möglichkeit geschaffen, Bürgerinnen und Bürger niedrigschwellig am Klimaschutzprozess zu beteiligen.“
Der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach erklärt: „Seit August betreiben wir vom Landkreis Neuwied ein eigenes Klimaschutzportal für uns und unsere Gemeinden. Dort tragen die Klimaschutzmanagerinnen und -manager ihre Aktivitäten und Klimakennzahlen ein und bringen sie damit transparent für alle Bürgerinnen und Bürger ins Netz. Das macht die Aktivitäten zum Klimaschutz und Klimaanpassung erlebbar und jeder hat die Möglichkeit sich im Klimaschutzportal mit eigenen Ideen und Meinungen einzubringen.“ Janine Sieben, die Klimaschutzmanagerin des Kreises, ergänzt: „Veranstaltungen und Kurse zu den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit sind im Kalender einsehbar. So einfach war es noch nie sich zu informieren!“
Die Hauptbetreuung der Portale liegt bei den Landkreisen. Die Gemeinden verantworten ihre Seiten selbst.
Klimakennzahlen dürfen nicht fehlen
Die Emissionen an Treibhausgasen pro Einwohner liegen in beiden Kreisen bei acht bis neun Tonnen pro Jahr, die vor Ort erzeugten erneuerbaren Energien eingerechnet. Viele Tonnen der umweltschädlichen Treibhausgase könnten eingespart werden, beispielsweise durch eine energetische Sanierung, durch Nutzung des Fahrrades anstelle des Autos oder durch energieeffiziente Waschmaschinen. Allerdings nur, wenn jeder mithilft. Durch den Zubau von Photovoltaik auf den Dächern beispielsweise könnten zwei- bis viermal mehr Emissionen vermieden werden als durch den gesamten Stromverbrauch in den Kreisen im Betrachtungsjahr entstanden sind. In einzelnen Kommunen sieht es sogar noch besser aus.
Klimaschutzportale in anderen Regionen
Bereits 2021 wurden die ersten Klimaschutzportale in den Landkreisen Bad Dürkheim, Germersheim, Südliche Weinstraße und der Stadt Landau/Pfalz veröffentlicht und seither in den Regionen gut angenommen. So konnten im Kreis Südliche Weinstraße die Bürger*innen coronakonform über wichtige Themen im Klimaschutzprozess online abstimmen und damit die Energiezukunft ihrer Heimat mitbestimmen. Auch die Kreise Alzey-Worms, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Kusel und der Westerwaldkreis betreuen eigene Klimaschutzportale.
Hintergrund zum Projekt
Die Website-Vorlage wurde gemeinsam von der Energieagentur Rheinland-Pfalz und der Universität Koblenz-Landau (jetzt RPTU) im 2019 bis 2022 vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Rheinland-Pfalz geförderten KomBiReK-Projekt entwickelt. KomBiReK steht für „Kommunale THG-Bilanzierung und regionale Klimaschutzportale in Rheinland-Pfalz“. Die Energieagentur unterstützte zudem mit der Bereitstellung von Daten und kostenfreien Lizenzen für die Bilanzierung der eigenen Treibhausgasemissionen und Energieverbräuche.
Projektinfos und Links zu weiteren Klimaschutzportalen: klimaschutzportal.rlp.de