Die Tochtergesellschaft der Mainzer Stadtwerke, die Mainzer Mobilität (MVG) hat in den vergangenen Wochen 23 neue Elektro-Gelenkbusse des Herstellers MAN in den Linienbetrieb integriert. Die Stadt Mainz hatte der MVG einen Investitionszuschuss von rund zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zudem hatte die Bundesregierung 2019 für die Fahrzeuge und die erforderliche Ladeinfrastruktur eine Förderung von knapp zehn Millionen Euro im Rahmen des "Sofortprogramms Saubere Luft" zugesagt. Für das Gesamtvorhaben kalkuliert die Mainzer Mobilität mit einem Investitionsvolumen von knapp 26 Millionen Euro.
Die Elektrobusse sollen einen wichtigen Beitrag zu sauberer Luft und weniger Lärm leisten. Sie werden mit Ökostrom geladen und sparen somit jedes Jahr ca. 500.000 Liter Diesel ein, was einer Vermeidung von 1.250 Tonnen CO2 entspricht. Mit einer zugesicherten Reichweite von mindestens 200 Kilometern und ausgestattet mit einer Wärmepumpe zur emissionsfreien Heizung und Klimatisierung sind die meisten der 18 Meter langen Fahrzeuge bereits im Linienbetrieb im Einsatz.
Parallel wurde eine neue Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof im Kaiser-Karl-Ring installiert um die ca. 2,5 Megawatt Leistung zu liefern, die zum Beladen der Busse notwendig ist. Zusätzlich wurde ein neues Ladelast-Mangagementsystem eingeführt, um die Ladevorgänge der Busse intelligent zu steuern und die Spitzenlast auf das Stromnetz zu reduzieren. Mit der maximalen Ladeleistung von 150 Kilowatt kann ein Bus nach weniger als vier Stunden aufgeladen werden.
Unter der Voraussetzung attraktiver Förderkulissen soll in den kommenden Jahren die sukzessive Umstellung der Dieselbusse gemäß der Clean Vehicles Directive (CVD) der EU auf emissionsfreie Fahrzeuge weitergehen. Das mittelfristige Ziel: 2030 sollen insgesamt bis zu 100 elektrisch betriebene Busse im Linienverkehr eingesetzt werden, ab 2035 soll es nur noch klimaneutrale Antriebe in den MVG-Fahrzeugen geben. Technisch plant die Mainzer Mobilität für Kurse mit einer Tageslaufleistung bis etwa 200 Kilometer den Einsatz von Batteriebussen, für Kurse bis etwa 400 Kilometer von Brennstoffzellenfahrzeugen. Der erste eigene Brennstoffzellenbus der Mainzer ÖPNV wurde im Januar 2022 an die Mainzer Mobilität übergeben. Die Betankung des Busses erfolgt an der gemeinsam von Mainzer Mobilität und ESWE-Verkehr errichteten Wasserstoff-Tankstelle in Wiesbaden.
Quelle: Mainzer Stadtwerke