In Sachen Klimaschutz stehen die Kommunen – auch im Landkreis Südliche Weinstraße – aktuell insbesondere vor zwei großen Fragestellungen:
- Wie kann der Ausstoß von Treibhausgasen verringert werden?
- Wie kann und muss auf die Folgen des Klimawandels reagiert werden?
Diese Fragen müssen auch und vor allem bei der Bauleitplanung mitgedacht werden. Wenn es zum Beispiel um den Schutz vor Hitze oder Hochwasser geht, um den Umgang mit Grund und Boden, um Erneuerbare Energien oder Mobilität. Einen Überblick über all diese Themen haben SÜW-Klimaschutzmanager Philipp Steiner sowie Michael Braun und Pia Schlößer von der Energieagentur Rheinland-Pfalz kürzlich den Bauabteilungsleitungen sowie den Klimaschutzmanagern der Verbandsgemeinden im Kreis SÜW gegeben. „Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die wir auch in der kommunalen Familie aus Kreis, Verbands- und Ortsgemeinden als solche begreifen“, so Landrat Dietmar Seefeldt.
Klimaschutz in die Bauleitplanung integrieren
„Spätestens mit dem vom Bundestag beschlossenen Gebäudeenergiegesetz sind die Kommunen gezwungen, sich mit dem Thema Wärmeplanung auseinanderzusetzen. Egal ob die Verbandsgemeinde einen Flächennutzungsplan aufstellt, die Ortsgemeinde einen Bebauungsplan, oder ob ein Bauherr bauen will: Wir müssen auf allen Ebenen klimagerecht werden“, so Klimaschutzmanager Steiner.
Michael Braun von der Energieagentur Rheinland-Pfalz ergänzte: „Städte und verdichtete Räume spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz und sind gleichzeitig aufgrund der Versiegelung und Bebauungsdichte besonders anfällig für Klimawandelfolgen wie Hitzewellen und Starkregenereignisse.“
Die klimagerechte Bauleitplanung trage dazu bei, die Städte resilienter gegenüber den Klimawandelfolgen zu machen und habe zudem viele Vorteile: Sie sorge für Planungssicherheit für die Bauherren, eine hohe Lebensqualität und Wertstabilität, niedrigere Heiz- und Energiekosten und leiste langfristig wirksame Beiträge zum Klima- und Umweltschutz, so Braun.
„Natürlich wollen die Orts- und Verbandsgemeinden an der Südlichen Weinstraße touristisch und als Wohnort attraktiv bleiben. Deshalb müssen wir alles tun, damit der Erhalt des Ortsbildes und erforderliche Modernisierungen Hand in Hand gehen“, so Steiner. Den umfassenden Anforderungen in Sachen Klimaschutz gerecht zu werden, ist für die Verbands- und Ortsgemeinden jedoch teilweise gar nicht so einfach, wie deren Vertretungen bei der Infoveranstaltung berichteten. So wurde mitunter das Beispiel Flächenversiegelung genannt: Ortskerne sollten verdichtet werden, um weitere Flächenversiegelungen zu vermeiden. Eine Innen- beziehungsweise Nachverdichtung könne jedoch an strengen wasserrechtlichen Regelungen scheitern.
Neuer Leitfaden für Kommunen
Hilfreiche Tipps liefert den Kommunen das neue Online-Handbuch „Energie, Klimaschutz und Klimaanpassung in Bebauungsplänen“. Der kostenlose Leitfaden für eine klimagerechte Bauleitplanung wurde auf Initiative der Verbandsgemeinde Wörrstadt entwickelt und durch das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium gefördert.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Seite "Klimaschutz in der Bauleitplanung".