Nachhaltige Wärmeversorgung im Ahrtal nimmt Gestalt an

Bild: Energieagentur Rheinland-Pfalz

„Eine gute Energie- und Wärmeversorgung ist für die Menschen im Ahrtal von existenzieller Bedeutung. Daher müssen die Herausforderungen der anstehenden kälteren Jahreszeiten früh in den Blick genommen werden. Was sich jetzt schon sagen lässt: Die Versorgung mit Strom, Gas und Wärme ist offensichtlich gewährleistet – auch mit Blick auf die kommende Heizsaison“, erklärte Energiestaatssekretär Michael Hauer anlässlich eines Arbeitstreffens mit Energieversorgern, Kommunalvertreterinnen und -vertretern und dem SHK-Handwerk (Betriebe der Sanitär-Heizung-Klima-Branche) in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam ein Zwischenfazit für die anstehende Heizperiode zu ziehen.

Viel erreicht

„Gut ein Jahr nach der Flutkatastrophe ist viel erreicht. Gemeinsam mit vielen Teams aus dem gesamten Bundesgebiet und in enger Kooperation mit Handwerksbetrieben, Kommunen und Landesregierung haben die Versorger Netze und Anlagen instandgesetzt – und zwar mit einem Einsatz, der an die Grenzen des Möglichen ging. Damit konnten wir schon den vergangenen Winter überbrücken. Zahlreiche damals in aller Eile geschaffenen Provisorien sind nun noch zurückzubauen und durch dauerhafte Lösungen zu ersetzen“, erläuterte Staatssekretär Hauer weiter.
 

Nachhaltige Energieversorgung angestrebt

Michael Hauer ergänzte: „In den kommenden Jahren müssen wir uns auf die Nachhaltigkeit der Energieversorgung konzentrieren. Für eine Klimaneutralität sind die Bereiche Strom-, Wärmeerzeugung und Verkehr in den Blick zu nehmen. Dies gilt für das Ahrtal, dies gilt genauso für Rheinland-Pfalz insgesamt. Dabei sind Wärmenetze oft der Einstieg und ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Energieversorgung auf erneuerbarer Grundlage. Durch klimaneutrale Konzepte soll die Region im Ahrtal zum Klima-Vorreiter werden.“

„Für die intensive Begleitung des Umweltministeriums und der Energieagentur auf unserem Weg, in Zukunft zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien zu setzen, sind wir sehr dankbar. Nur durch diese sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit kann es uns gelingen, die aktuellen Nahwärme-Projekte auch in der Geschwindigkeit umzusetzen, die nötig ist. Denn die Erlebnisse des vergangenen Jahres haben uns schmerzlich gezeigt, wie wichtig die Energiewende ist. Wir können nicht so weitermachen wie zuvor, sondern müssen und wollen die Chancen nutzen, die sich uns mit dem Aufbau bieten“, sagte Landrätin Cornelia Weigand.
 

14 Ortsgemeinden wollen Nahwärmenetz

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz leistet intensive Unterstützung für die lokalen Projekte im Bereich Wärmenetze. So wurde zwischen dem 8. Dezember 2021 und dem 15. Juni 2022 in monatlichen Veranstaltungen die Entwicklung langfristiger und nachhaltiger Wärmeversorgungslösungen vorangetrieben. Das Interesse ist riesig: Von der Vielzahl der Kommunen, die die Energieagentur Rheinland-Pfalz im Ahrtal berät und begleitet , haben 14 Ortsgemeinden sich für Nahwärmenetze auf regenerativer Basis ausgesprochen oder bereits dafür entschieden. In Marienthal wird das Netz voraussichtlich noch in diesem Jahr in Betrieb genommen. Bis Mitte 2023 könnten weitere vier Nahwärmenetze folgen. In den übrigen neun Ortsgemeinden werden Machbarkeitsstudien für kalte Nahwärme erstellt, die vom Ministerium für Klima, Umwelt, Energie und Mobilität gefördert werden.

Dazu Staatssekretär Michael Hauer: „Für eine erfolgreiche Umsetzung der Vorhaben braucht es effektive Betreiber-Strukturen, erfahrene Projektentwickler, eine tragfähige Finanzierung und einen realistischen Zeitplan. Dies ist eine der größten Herausforderungen und die Aufgabe der nächsten Jahre, die es in enger Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten zu meistern gilt.“