Die Ahrtalgemeinde Rech hat Mitte März die erste Ausbaustufe des kalten Nahwärmenetzes in Betrieb genommen. 36 Haushalte werden nun mit nachhaltiger Wärme versorgt. Nach der verheerenden Flut 2021 hatte sich die Ahrtalgemeinde Rech dazu entschlossen, ein Nahwärmenetz zu realisieren. Die Planung und Vorbereitung, an der auch das Wärmeteam der Energieagentur Rheinland-Pfalz maßgeblich beteiligt war, wie auch die Umsetzung, können als Vorbild für andere Kommunen dienen.
Technische Details
Das kalte Nahwärmenetz, das auf oberflächennaher Geothermie basiert, nutzt Erdsonden, welche die natürliche Wärme aus dem Boden für die Versorgung der angeschlossenen Haushalte sammelt. Kalte Nahwärmenetze bieten niedrige Betriebskosten und sind ein wichtiger Faktor in Zeiten steigender Energiepreise. Kalte Nahwärme ermöglicht nicht nur umweltfreundliches Heizen, sondern auch passive Kühlung im Sommer. Dies resultiert in Rech zu einer jährlichen CO2-Einsparung von ca. 676 Tonnen.
Von der Idee zur Realität
Mit der kalten Dorfwärme konnte Rech den Spagat zwischen nachhaltigem Wiederaufbau, Umwelt- und Kilmaschutz meistern und hat somit eine Vorzeigeprojekt geschaffen, dass sich andere Kommunen in Rheinland-Pfalz zum Beispiel nehmen können. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Zukunft Mittelahr AöR geplant und konzipiert und von zahlreichen ehrenamtlichen Akteuren untertützt. Die Herausforderung bestand darin, eine regenerative Wärmeversorgung zu schaffen, die unabhängig von fossilen Brennstoffen ist. Im Jahr 2022 begann der Bau des kalten Nahwärmenetzes.
Weiterer Aus- und Aufbau von Nahwärmenetzen
Das ehrgeizige Ziel des Vorzeigeprojektes ist es, bis 2035 über 100 Haushalte anzuschließen und dabei über 1000 Tonnen CO2 einzusparen. Das Land unterstützt das Projekt mit bis zu 1,8 Millionen Euro.
Weitere Nahwärmenetze sind in Planung oder bereits in Betrieb, wie etwa das Nahwärmenetz in Marienthal. Auch die Ahrtal-Kommunen wie Dernau, Mayschoß und Hönningen und auch Bad Breisig setzen auf klimafreundliche Nahwärmelösungen