Dr. Zuhal Gültekin, seit Mai 2021 Klimaschutzmanagerin der Stadt Neuwied, tritt ehrgeizig ein für eine klimafreundliche Zukunft Neuwieds. Eines ihrer Klimaschutzziele ist die klimaneutrale Stadtverwaltung. Nun ist ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft Neuwieds geschafft: Künftig sind bei allen Vergaben und Beschaffungen neue Nachhaltigkeitsleitlinien zu beachten, die eine städtische Arbeitsgemeinschaft (AG) entwickelt hat. „Die Klimaziele zu erreichen, das schaffen wir nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung“, weiß Klimaschutzmanagerin Dr. Zuhal Gültekin. „Darum bin ich sehr froh, ein so engagiertes Team an meiner Seite zu wissen.“
Ämter arbeiten für den Klimaschutz zusammen
In der AG Nachhaltige Büroorganisation kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Ämter und Abteilungen der Stadtverwaltung zusammen und arbeiten am gemeinsamen Ziel, die Verwaltung im Hinblick auf die Klimawirkung zu optimieren. Elf Projekte, die parallel bearbeitet werden, umfasst die To-Do-Liste der Arbeitsgemeinschaft. Neben Aspekten wie der besseren Mülltrennung in allen städtischen Einrichtungen und der Verringerung des Stromverbrauchs stand das Thema „Beschaffung“ ganz oben auf der Liste.
Jetzt stehen die Fachämter in der Pflicht
Druckerpapier, Kita-Spielzeug, Büromöbel, Kühlschränke, Mobiltelefone, Straßenlaternen: Die Liste an Beschaffungen aus dem städtischen Haushalt ist lang. Entsprechend hoch ist der Einfluss auf die Klimabilanz der Stadtverwaltung. Die von der Arbeitsgemeinschaft eingebrachte „Leitlinie nachhaltige Vergabe und Beschaffung“ schreibt nun vor, dass bei Beschaffungen sowie bei den Vergabeverfahren ein geringer Ressourcenverbrauch, bestmögliche Abfallvermeidung, Klima- und Umweltverträglichkeit sowie die Einhaltung von Sozialstandards zu berücksichtigen sind. Das betrifft auch Vergabeverfahren im Bauwesen, das bekanntlich weltweit sehr negative Auswirkungen auf das Klima hat.
Alle Fachämter sind nun verpflichtet, Nachhaltigkeitskriterien und Sozialstandards immer zu beachten. „Mit der Leitlinie für nachhaltige Vergabe und Beschaffung hat jeder Einzelne die Klarheit, dass beispielsweise innerhalb eines gewissen Rahmens die Sozial- und Klimawirkung auch einen höheren Preis für ein Produkt rechtfertigen kann“, erklärt Dennis Kerres, stellvertretender Leiter des Hauptamtes. „Die haushaltsrechtlichen Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und der Sparsamkeit gelten selbstverständlich weiterhin. Darin sehen wir auch keinen Widerspruch“, ergänzt Neuwieds Beigeordneter Ralf Seemann und erläutert dies am Beispiel: „Ein energieeffizienter Kühlschrank in unseren Kitas ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern hat häufig auch geringere Lebenszykluskosten, weil der Stromverbrauch günstiger ist, obwohl die Anschaffung vielleicht schwerer zu Buche schlägt. Er ist also sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich.“
Fairness und Nachhaltigkeit bei der Beschaffung sollen in der Stadt Neuwied immer mehr Gewicht bekommen. Die Stadtverwaltung verleiht diesem Ziel mit neuen Nachhaltigkeitsleitlinien zur Beschaffung von Lieferungen und Dienstleistungen Nachdruck und Wirkung.
Dieses Beispiel der klimabewussten Stadtverwaltung Neuwied lädt zum Nachmachen ein. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsleitlinie und den weiteren Klimaschutz-Aktivitäten der Fair-Trade-Stadt Neuwied gibt Klimaschutzmanagerin Dr. Zuhal Gültekin, Engerser Landstr. 17 in 56564 Neuwied, auch telefonisch unter Tel.: 02631 801 192 oder per E-Mail an zgueltekin@stadt-neuwied.de.
Zur Leitlinie für die nachhaltige Vergabe und Beschaffung in der Stadtverwaltung Neuwied