Offener Erfahrungsaustausch beim 11. länderübergreifenden Treffen von Klimaschutzmanagern

Rund 100 Teilnehmende aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland tauschten sich am 13. November 2024 im Congress Forum in Frankenthal beim länderübergreifenden Dialog für Klimaschutzmanager über Perspektiven und Strategien im kommunalen Klimaschutz aus. Bei der von der Energieagentur Rheinland-Pfalz organisierten Veranstaltung standen neben Fachvorträgen ein offener Austausch und die Zusammenarbeit in praxisorientierten Fachforen im Vordergrund.

Um die Klimaschutzziele von Bund und Land zu erreichen, sind Kommunen nicht wegzudenken. Städte und Gemeinden leisten einen wichtigen Beitrag bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen vor Ort. Die zentrale Rolle dabei spielen Klimaschutzmanager und -beauftragte. Sie stoßen Prozesse an, erarbeiten Klimaschutzkonzepte und bringen deren Umsetzung voran. Dazu koordinieren sie die Zusammenarbeit und den Austausch mit Akteuren aus Bürgerschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft und sie initiieren und begleiten konkrete Projekte in ihren Kommunen. Zu ihrem vielfältigen Aufgabenbereich gehören unter anderem die energieeffiziente Modernisierung kommunaler Liegenschaften, der Ausbau erneuerbarer Energien, eine nachhaltige Verkehrsplanung, Energiesparprojekte und nicht zuletzt die Öffentlichkeitsarbeit.

Klimaschutz vor Ort erlebbar machen

Staatssekretär Michael Hauer (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz) hob in seiner Rede die Bedeutsamkeit des kommunalen Klimaschutzmanagements hervor: „Es kommt nicht nur darauf an, den Klimaschutz zu gestalten, sondern ihn den Menschen auch begreifbar und partizipativ erlebbar zu machen. Klimaschutzmanagerinnen und -manager sind in der wichtigen Position, dass sie den Bürgerinnen und Bürgern zeigen können, wie wichtig Klimaschutz vor Ort ist, dass Klimaschutz funktioniert, wirkt und uns einen Mehrwert bringt.“  Denn, so Hauer weiter: „positive Impulse brauchen wir heute mehr denn je“.

Um die Verantwortlichen dabei zu unterstützen, die Ziele im Klimaschutz trotz aller Herausforderungen zu erreichen, stehen den Kommunen in Rheinland-Pfalz mit dem Kommunalen Klimapakt (KKP) und dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) zwei Instrumente zur Verfügung, die den Kommunen sowohl Beratung, Begleitung und Wissensvermittlung durch die Energieagentur Rheinland-Pfalz und das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen als auch finanzielle Mittel des Landes zur Seite stellen.

Zukunft gemeinsam anpacken

Prof. Henning Austmann (Hochschule Hannover) führte in seinem kurzweiligen Vortrag eindrücklich vor Augen, dass „nichts von dem, was wir für normal halten, normal ist“. Dabei verwies er auf die Überbelastung aller natürlicher Ressourcen und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen durch unseren aktuellen Lebensstil. Klimawandel sei nicht das einzige existenzbedrohende Phänomen, sondern hänge mit zahlreichen anderen Problemfeldern zusammen, insbesondere der Bedrohung der Biodiversität auf unserem Planeten.

Um dem entgegenzuwirken sei ein radikales Umdenken notwendig: „Wir müssen uns trauen, über Suffizienz und Genügsamkeit zu sprechen und unser Konsumverhalten und unseren Lebensstil dringend ändern“. Austmann stellte anschließend anhand von Beispielen dar, wie man bereits im Kleinen etwas positiv verändern kann, etwa in der Dorfgemeinschaft mit regionalem Bioladen, Mehrgenerationenwohnen oder gemeinschaftlicher Landwirtschaft.

Austausch und Vernetzung

Neben den Vorträgen konnten die Teilnehmenden sich in Fachforen zu verschiedenen Themen austauschen und aktiv Ideen und innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen im kommunalen Klimaschutz entwickeln. Rege diskutiert wurden Themen wie lokale Klimafonds, treibhausgasneutrale Verwaltung, die strukturelle Verankerung von Klimaschutz in der Verwaltung oder Partizipation und die Grundprinzipien effektiver Bürgeransprache. Außerdem standen die Experten der Landesenergieagentur für Fragen und Diskussionen an verschiedenen Thementischen bereit.

Vorab tauscht sich Staatssekretär Hauer bereits mit Klimaschutzmanagerinnen und -managern in einer kleineren Gesprächsrunde über aktuelle Herausforderungen im Klimaschutz und im Arbeitsalltag in der kommunalen Verwaltung aus.