Letzte Woche ging es los mit unserer neuen Online-Veranstaltungsreihe "Zukunft der Mobilität gestalten". Diese wird von der Lotsenstelle für alternative Antriebe gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz bzw. der IHK-Arbeitsgemeinschaft organisiert.
Zum Auftakt gab es eine generelle Einführung in die Marktentwicklung der Elektromobilität. Nach der Etablierung von E-Pkw als massentaugliche Fahrzeuge stehe nun die Elektrifizierung der Nutzfahrzeugflotten an, so Dr. Peter Götting, Leiter der Lotsenstelle. Die Herausforderungen seien hier enorm - bei der Elektrifizierung der Flotten, aber auch der Installation entsprechend tauglicher Ladeinfrastruktur entlang der Hauptverkehrsachsen.
Gastreferent war Dr. Michael Krail vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Er sprach als Experte zum Thema Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität. Bei diesen Betrachtungen stehen die Total Cost of Ownership (TCO), also die Vollkosten von der Investition über laufende Kosten bis zum Restwert, im Mittelpunkt.
Seine zentralen Aussagen lauteten:
- Mit der Förderung durch den Umweltbonus sind E-Pkw aktuell nach wenigen Jahren wirtschaftlich im Vorteil. Ohne Förderung stellt sich nur in der Mittelklasse nach mehreren Jahren ein Vorteil gegenüber konventionellen Fahrzeugen ein. Hauptgrund sind die vergleichsweise hohen Kaufpreise für batterielektrische Fahrzeuge im Klein- und Kompaktwagensegment.
- Plug-in Hybride sind generell unwirtschaftlicher als die anderen Antriebsformen.
- Einen sehr großen Einfluss auf die TCO hat das Ladeverhalten. Wer günstig zu Hause oder im Unternehmen laden kann, vor allem mit PV-Strom, kann die Wirtschaftlichkeit enorm beeinflussen. Der Einfluss ist hier sogar größer als der der Energiepreise.
- Je größer die Jahresfahrleistung, desto schneller amortisiert sich das Elektrofahrzeug im Vergleich zum konventionell angetriebenen Fahrzeug.
Als Ausblick ergänzte Dr. Krail, dass ab 2024 mit sinkenden Kaufpreisen bei E-Fahrzeugen gerechnet werden kann und dies den Wegfall von Förderung voraussichtlich kompensieren könne.
Am 12. Dezember folgt das zweite Online-Seminar in der Reihe zum Thema "Der Weg zum elektrischen Fuhrpark - die Fahrzeuge".