Von der Vision zur Umsetzung
Nach der Begrüßung durch Paul Ngahan, Leiter des Kompetenzzentrums Nahwärme der Energieagentur Rheinland-Pfalz, eröffnete Prof. Thomas Giel (Hochschule Mainz) mit einer eindrucksvollen Keynote die gemeinsame Veranstaltung. „Es ist billiger, den Planeten jetzt zu schützen, als ihn später zu reparieren“, eröffnete Giel seine Rede. Er machte klar: Jetzt sei der Moment, innovative Wärmenetze nicht nur zu denken, sondern umzusetzen – effizient, klimafreundlich und bezahlbar. Ob kalte Netze, hybride Systeme oder Geothermie – die Technologien seien da, was zähle, sei der Wille zur Umsetzung.
Zwei Kommunen, zwei Wege – eine gemeinsame Richtung
In zwei praxisnahen Kurzvorträgen stellten Kommunen ihre Ansätze zur Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung vor:
- Oliver Decken von der Stadt Landau zeigte auf, wie die Stadt die Tiefengeothermie ab 2026 nutzen will. Der Rat hat die Umsetzung des Wärmeplans beschlossen, 15 Bürgerinformationsveranstaltungen sind bereits geplant, und erste Machbarkeitsstudien wurden beauftragt. Auch der ländlich geprägte Raum wird mit dezentralen Nahwärmelösungen berücksichtigt – in enger Abstimmung mit dem Kompetenzzentrum Nahwärme.
Sebastian Schmitz, Werkleiter der Verbandsgemeinde Ruwer, schilderte den Weg von der Wärmeplanung zur Umsetzung in einer Region ohne industrielle Großverbraucher. Sechs von 20 Ortsgemeinden wurden als geeignet für Wärmenetze identifiziert. In diesen startet die VG mit Informations- und Beteiligungsformaten. In Gemeinden ohne Potenzial wird die individuelle Beratung gestärkt – ein Beispiel für pragmatische Differenzierung in der Fläche.
Strategien, Modelle und Mut zur Entscheidung
Paul Ngahan führte durch eine praxisorientierte Strategie zur Umsetzung kommunaler Wärmenetze – Schritt für Schritt, mit Fokus auf realistische Betreibermodelle (kommunal, PPP, Contractor, Genossenschaft etc.) und Beispielen aus dem Ahrtal. Diese Beispiele zeigten, wie flexible Lösungen in herausfordernden Situationen entwickelt werden können. In der anschließenden Diskussionsrunde wurden viele Fragen gestellt, Erfahrungen geteilt und es wurde deutlich: Es bewegt sich etwas. Die Zeit der Pläne ist vorbei. Jetzt wird realisiert.
Im Anschluss diskutierten Prof. Giel, Sebastian Schmitz, Oliver Decken und Dr. Thomas Rätz gemeinsam mit dem Publikum über Hürden und Erfolgsfaktoren. Dabei wurde klar: Es braucht Mut zur Entscheidung, interkommunale Kooperation – und Unterstützung bei der Projektentwicklung.
Fazit und Ausblick
Das Netzwerktreffen verdeutlichte, dass Wärmeplanung nur dann wirkt, wenn sie konkrete Umsetzung nach sich zieht. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz wird auch künftig mit dem Kompetenzzentrum Nahwärme und starken Partnern an ihrer Seite Kommunen auf diesem Weg begleiten – mit Know-how, Werkzeugen und Vernetzung. Denn: Die Umsetzung beginnt jetzt. Und sie beginnt mit uns.