Wärmewende in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz will bis 2040 klimaneutral sein. Die Wärmewende ist ein zentraler Hebel bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen und kann mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung einen enormen Beitrag dazu leisten.

Rund 62 Prozent (81 TWh) des gesamten Bruttoendenergieverbrauchs in Rheinland-Pfalz wurden 2022 für den Kälte- und Wärmebereich benötigt. Im Vergleich zu den beiden weiteren Anwendungsbereichen der Energienutzung – Strom  und Verkehr – hat Wärme daher den größten Anteil. 

Fossile Energieträger überwiegen

2022 heizten in Rheinland-Pfalz 54 Prozent der privaten Haushalte mit Erdgas und weitere 26 Prozent mit Heizöl. Etwa 14,5 Prozent des Wärmeverbrauchs wurde durch Erneuerbare Energien gedeckt. 

Wärmewende

Sollen die Klimaziele erreicht werden, muss die Wärmeversorgung klimafreundlicher werden. Die Wärmewende ist ein zentraler Hebel bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen. Im Zentrum der Wärmewende steht die Umstellung der Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien u.a. durch die Nutzung von Nahwärme, Geothermie und Biomasse. Darüberhinaus sollen  Wärmebedarfe reduziert werden, beispielsweise durch: 

  • Steigerung der Effizienz von Anlagen,
  • niedrigere Vorlauftemperaturen,
  • ämmung von Gebäuden und die richtige Einstellung der Heizung, 

Die Wärmewende bedeutet einen Umbruch von zentraler Wärmeversorgung hin zu einer dezentralen Wärmeversorgung. In ländlichen Gebieten kommen vor allem dezentrale Technologien wie Wärmepumpen zum Einsatz, um Gebäude mit einem deutlich reduzierten Wärmebedarf zu versorgen. Aufgrund ausreichender Flächen können hier Technologien wie die oberflächennahe Geothermie genutzt werden. Eine netzgebundene Wärmeversorgung ist hingegen in urbanen Regionen praktikabler, da dort die Wärmebedarfsdichte vergleichsweise hoch ist. 

Kommunale Wärmeplanung

Die Kommunale Wärmeplanung (KWP) dient der strategischen und langfristigen Ausrichtung der Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene. Als Leitplanung soll sie sicherstellen, dass die Wärmeerzeugung- und verteilung nachhaltig, effizient und zukunftsfähig gestaltet wird.
Basis der kommunalen Wärmeplanung sind die Erfassung der Wärmebedarfe und möglicher Energiequellen im Rahmen einer Bestands- und Potenzialanalyse, um daraus Zielszenarien sowie Umsetzungsstrategien abzuleiten und einen Wärmeplan erstellen zu können. 

Karten unterstützen bei Planung

Mit den Karten im Energieatlas zu Wärmebedarfen erhalten alle Kommunen in Rheinland-Pfalz eine Übersicht über die regionale Verteilung der Wärmebedarfe. Diese Informationen unterstützen bei der Erstellung eines Wärmeplans. Sind die Wärmebedarfe bekannt, können entsprechende Priorisierung vorgenommen werden und passende Maßnahmen ergriffen werden. 

Die Karte zu den Wärmenetzen im Energieatlas zeigt eine Übersicht über die bestehenden Nahwärmenetze in Rheinland-Pfalz an. Ebenso können weitere Informationen wie Betreiber, Jahr der Inbetriebnahme, versorgte Gebäude, Leitungslänge, Energieträger, Heizleistung, Wärmeabnahme etc. eingesehen werden. 

Vertiefende Informationen zur Wärmewende in Rheinland-Pfalz können Sie in der aktuellen Wärme-Story im Energieatlas Rheinland-Pfalz  nachlesen.