Rund ein Viertel aller energieverbrauchsbedingten Kohlendioxid-Emissionen in Rheinland-Pfalz werden im Verkehr freigesetzt. Um die verbindlichen Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen, muss der Treibhausgas-Ausstoß deutlich und zeitnah vermindert werden. Im Straßenverkehr sind dabei zwei Stellschrauben entscheidend: zum einen die Reduzierung des Verkehrsaufkommens im Allgemeinen (beispielsweise durch Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs), zum anderen die Realisierung der Antriebswende, also der Umstieg von fossilen Kraftstoffen auf alternative Antriebe, wie beispielsweise batterieelektrische Fahrzeuge. Dieser Umstieg ist zurzeit in vollem Gange, wie die Zahlen für 2022 verdeutlichen.
Wie im Energieatlas der Energieagentur Rheinland-Pfalz dargestellt, waren bis 31.12.2022 in Rheinland-Pfalz von insgesamt 2.614.161 Pkw 178.185 mit nachhaltigen Antrieben zugelassen. Das entspricht einem Zuwachs von gut 42 Prozent (Gesamtzuwachs Pkw: 0,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Damit verfügen mittlerweile fast sieben von 100 Pkw in Rheinland-Pfalz über einen nachhaltigen Antrieb. Betrachtet man ausschließlich Elektro- und Plug-in-Antriebe, sind es 3,4 von 100 Pkw. Zu dieser Entwicklung tragen eine immer größer werdende Modellvielfalt, Steuervergünstigungen, der Umweltbonus sowie der Ausbau der Ladeinfrastruktur bei.
Im Gegensatz zu den Gasantrieben legen die Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge weiterhin deutlich zu: Sie machen mittlerweile knapp 51 Prozent der nachhaltigen Antriebe aus (2021 lag ihr Anteil bei 44 Prozent). 50.585 Elektro- und 39.846 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge waren zum Jahresende 2022 zugelassen. In allen Zulassungsbezirken haben Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge um mindestens 50 Prozent zugelegt, in 18 der 36 Zulassungsbezirke sogar um mehr als den Landesdurchschnitt von 64 Prozent. Zahlenmäßiger Spitzenreiter war 2022 der Westerwaldkreis mit einem Zuwachs von 2.374 Elektro- und Plug-in-Hybrid-Pkw. Mit 8,7 Prozent liegen die Städte Kaiserslautern und Mainz an der Spitze in Bezug auf den Anteil nachhaltiger Antriebe am Gesamt-Pkw-Bestand (4,2 bzw. 4,3 Prozent Elektro und Plug-in-Hybrid).
Gesamtladekapazität in Rheinland-Pfalz über 100.000 kW
Zeitgleich mit den Zulassungszahlen nachhaltiger Pkw konnte im Energieatlas Rheinland-Pfalz auch die Karte „Ladeinfrastruktur Bestand“ für das Jahr 2022 freigeschaltet und um Nachmeldungen der Vorjahre ergänzt werden. Sie bildet eine Statistik der öffentlich zugänglichen Ladestationen bis auf Verbandsgemeindeebene in Rheinland-Pfalz ab.
Im vergangenen Jahr hat der an die Bundesnetzagentur gemeldete Bestand der Ladesäulen im Vergleich zum Vorjahr weiter deutlich zugenommen: 2022 sind landesweit insgesamt 325 öffentlich zugängliche Ladesäulen (mit zusammen 613 Ladepunkten) hinzugekommen, darunter 244 Normalladesäulen und 81 Schnellladesäulen. (Datenstand 01.01.2023)
Landesweit gibt es somit 1.485 Ladesäulen (1116 Normal- und 369 Schnellladesäulen – insgesamt 2.834 Ladepunkte). Auch die Gesamtladekapazität erhöhte sich deutlich um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 100.066 kW. Damit stehen in Rheinland-Pfalz pro 100 ladefähiger Pkw (Elektro und Plug-in-Hybride) drei Ladepunkte zur Verfügung. Am besten mit Lademöglichkeiten versorgt sind die E-Auto-Fahrer in Zweibrücken mit zehn Ladepunkten pro 100 zugelassenen Pkw sowie in den Städten Landau und Speyer mit jeweils acht.
Zwei Spitzenreiter beim Zubau der Ladeinfrastruktur – die Landkreise Ahrweiler (32 Ladesäulen) und Cochem-Zell (22) – liegen in der Planungsregion Mittelrhein-Westerwald, wo insgesamt 131 Ladesäulen hinzugekommen sind, sodass dort der Öffentlichkeit nun 421 Ladesäulen zur Verfügung stehen. Die Stadt Ludwigshafen liegt mit einem Zubau von 23 Ladesäulen ebenfalls weit vorn und bietet nun 40 Ladesäulen. Die drei Spitzenreiter haben ihren über die Bundesnetzagentur veröffentlichten Ladesäulenbestand in 2022 damit jeweils mehr als verdoppelt.
Die aktualisierten Übersichtskarten finden Sie hier:
Nachhaltige Pkw-Antriebe Bestand
Nachhaltige Pkw-Antriebe Veränderung
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