Das Pilotprojekt "1000 klimaneutrale Gebäude" des Landkreises Mainz-Bingen geht in die zweite Phase. Das hat der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. "Das Projekt soll aufzeigen, wie kleine Wohnbauten im Bestand versorgungssicher und klimaneutral gemacht werden können. Das betrifft sowohl die Wärmeversorgung als auch die Stromversorgung", so Landrätin Dorothea Schäfer. Primär geht es darum, keine Endenergie zu verschwenden.
In der zweiten Phase sollen nun fünf Gebäude ausfindig gemacht werden, die sich für die Umsetzung beziehungsweise Sanierung mittels einer Erd-Wärmepumpenanwendung eignen. Ebenso finden zahlreiche Messungen sowie ein Monitoring über drei weitere Jahre hinweg statt. Zudem wird es eine Untersuchung geben, um festzustellen, wie die Ergebnisse für weitere Gebäude genutzt werden können – also wie das Projekt in der Breite, nämlich auf 1000 Gebäude, ausgerollt werden kann. Letzteres wird vor allem ein Schwerpunkt der dritten Phase sein.
Umgesetzt werden diese Arbeitsschritte von der Transferstelle Bingen, deren Kerngeschäft die angewandte Forschung ist. Ein weiterer Kooperationspartner des Landkreises ist der Verein "Energieeffektivität Community". In der ersten Phase wurden bereits Gebäudekennzahlen mithilfe der entwickelten Web-Applikation "GeK" erhoben. Dort können Gebäudebesitzer ihre Gebäude-Kennzahlen (GeK) eingeben und diese mit anderen Zielwerten vergleichen. Zudem erhalten sie dort Informationen zu ersten sinnvollen Optimierungs- und Sanierungsschritten sowie Tipps zum Energiesparen. "Es ist wichtig als Landkreis voranzugehen und mit Umsetzungen aufzuzeigen, ob und wie Aktionen mit Hebelwirkung gelingen können", sagt Landrätin Dorothea Schäfer. Darüber hinaus werde mit diesem Konzept ein Beitrag zur Wärmewende sowie zur Versorgungssicherheit im Bestandsgebäudebereich geleistet, wie der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf ergänzt. "Wir wollen konkrete Handlungsfelder aufzeigen und angehen".
Eingebettet ist das Projekt in den Masterplan Klimaschutz des Landkreises, welcher seit 2021 mit einem breiten Beteiligungsprozess läuft. Dieser soll unter anderem aufzeigen, in welchen Bereichen der Landkreis spürbar, tatkräftig und vorbildgebend zur Klimaneutralität beitragen kann. Dabei werden Entscheidungen getroffen, in welchem Zeitraum sich die Kreisverwaltung Seite 2 von 2 das Ziel gibt, ein klimaneutraler Landkreis sowie eine klimaneutrale Verwaltung zu werden. Wichtige Bereiche sind die Wärme-, Energie- und Verkehrswende sowie Zielsetzungen im Bereich der Landwirtschaft, der Unternehmen und im Bildungsbereich. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der kreiseigenen Kommunen ist hierbei ein wichtiger Schwerpunkt.
Ansprechpartnerin im Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) ist Martina Schnitzler (Tel.: 06132-787-2170 oder per Mail)