Unabhängigkeit von fossiler Energie – Bonus: Zuhause

In unserer Reihe „Energie-Umdenken“ beschäftigen wir uns mit der Frage, wie wir uns aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern lösen können und geben Tipps, um den extrem hohen Energiepreisen entgegenzuwirken.

In Teil 1 der Reihe „Energie-Umdenken“ haben wir Tipps für Kommunen und Unternehmen zum Energiesparen und zur Energieeffizienz vorgestellt. Teil 2 beschäftigte sich mit den Themen Energie- und Stromerzeugung und Teil 3 mit der Mobilität.

In diesem Bonus-Beitrag geht es darum, was wir als Privatperson tun können, um fossile Energieträger einzusparen bzw. zu vermeiden.

Jedem von uns wird aktuell ganz deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, Energie zu sparen, auf Erneuerbare Energien umzusteigen und damit die Verfügbarkeit wie auch die Preise von Energie im Griff zu behalten. Wir geben Ihnen einige Tipps, was Sie als Privatperson in der aktuellen Situation - zuhause und in der Freizeit - tun können, um im Alltag Energie zu sparen – und damit das Klima und Ihren Geldbeutel zu schonen.

Beim Heizen

Beim Heizen kann einiges an Energie eingespart werden – und das geht ganz einfach: Schon eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad Celcius senkt den Energieverbrauch der Heizanlage um rund sieben Prozent.

Sie sollten auch darauf achten, dass Heizkörper und Thermostate frei liegen. Möbel oder Vorhänge vor Heizkörpern und Thermostaten führen zu einer Wärmestauung. Das führt zu einem höheren Energiebedarf, um den ganzen Raum zu heizen. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass die Heizkörper nicht verdeckt werden.

Wenn Sie längere Zeit außer Haus sind, etwa während der Arbeitszeit, kann das Thermostat über eine Zeitschaltuhr entsprechend geregelt werden, sodass während der Abwesenheit nicht unnötig geheizt und damit Energie verbraucht wird.

Ebenso wichtig sind eine regelmäßige Entlüftung und Wartung der Heizung, um einen optimalen Betrieb zu ermöglichen.

In Kombination mit richtigem Lüften, nämlich Stoßlüften morgens und abends statt Dauerkipp, können diese einfach umsetzbaren Tipps einiges an Energie und damit Geld sparen.

Über weitere Tipps zum Energiesparen beim Heizen und insbesondere über klimafreundliche Heizsysteme informiert die WärmeEffizienzKampagne (WEK) der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Die Online-Vortragsreihe „Welche Heizung passt zu meinem Haus?“ der WEK darf von allen Interessierten besucht werden.

Mehr Tipps zur Wärmeeffizienz und zum Energie- und Kostensparen beim Heizen finden Sie auch auf der Webseite der WärmeEffizienzKampagne – genau wie eine Beispielrechnung für Einsparungen durch einen einfachen Heizungspumpentausch.

Fragen beantworten unsere Ansprechpartner gern.

Mobil unterwegs

Am besten ist natürlich, Wege, soweit möglich, zu vermeiden.

Eine Möglichkeit, den Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren ist auch, statt des Autos mit Verbrenner-Motor den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV), das Fahrrad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen.

Natürlich ist auch der Umstieg auf Elektromobilität ein Weg, um den fossilen Energiebedarf zu senken – insbesondere wenn der Strom an der Ladestation aus Erneuerbaren Energien, beispielsweise einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach, stammt.

Für den Kauf und Einsatz eines Elektroautos und auch die dazu gehörige Lademöglichkeit belohnt uns vor allem die Bundesregierung mit Fördermitteln. In unserer Übersicht finden Sie aktuelle Förderungen für Elektromobilität und andere alternative Antriebe.

Auch die Nutzung von Carsharing-Angeboten oder Fahrgemeinschaften können Kosten und Energieverbrauch deutlich reduzieren. Dabei sinkt der Einsatz von fossilen Energieträgern besonders dann, wenn Elektroautos zum gemeinsamen Fahren oder aus dem Fuhrpark des Carsharing-Anbieters genutzt werden.

Und wo es möglich ist, kann Home Office in Anspruch genommen werden, da auch damit Wege gespart und Klima und Umwelt entlastet werden.

Unser CO2-Fahrten- und Homeoffice-Rechner hilft dabei herausfinden, viel Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart werden kann, wenn Fahrten ins Büro oder auch andere Strecken nicht mit dem Verbrenner zurückgelegt werden, sondern mit dem ÖPNV oder anderen klimafreundlichen Alternativen.

Duschen, waschen, kochen & Co.

Auch im Haushalt gibt es viele Möglichkeiten, um Energie zu sparen: Beispielsweise duschen statt baden bzw. die Duschzeit reduzieren und zwischendurch das Wasser abstellen.
Auch beim Wäsche waschen gibt es durchaus Handlungsspielraum: Wählen Sie das 40 statt des 60 Grad Programm – Waschmittel arbeiten heutzutage auch bei niedrigeren Temperaturen effektiv - und trocknen Sie Ihre Wäsche an der Luft statt im Trockner – das senkt den Energieverbrauch.

Bei Haushaltsgeräten allgemein gilt: Ausschalten statt Standby. Denn auch im Standby-Betrieb wird Strom verbraucht. Eine ausschaltbare Steckerleiste vereinfacht die Arbeit. Wählen Sie beim Kauf neuer Haushaltsgeräte immer sparsame Geräte und tauschen Sie Ihre Glühbirnen gegen LEDs aus, denn auch das spart Strom.

Mit dem Klima-Coach der Energie-Agentur Rheinland-Pfalz können Sie mehr über die Einsparpotenziale für unterschiedliche Aktivitäten zu Hause, im Büro oder in der Freizeit herausfinden - beispielsweise wie man beim Kochen einfach Energie sparen kann.

Auch mittel- und langfristig umdenken

Neben diesen kurzfristigen Möglichkeiten, die ohne oder mit geringen Investitionen machbar sind, sollten Sie auch mittel- und langfristig über Alternativen nachdenken. Wenn Sie schon länger über diese Alternativen nachdenken, könnte jetzt der passende Zeitpunkt sein, um loszulegen:

Dadurch lässt sich einiges an Energie und -kosten einsparen und die Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferanten senken.

Hintergrund

Schon vor dem Ukraine-Krieg waren die Energiepreise hoch, doch seit dem Einmarsch russischer Truppen in das osteuropäische Land explodieren in Deutschland die Preise für Gas und Öl geradezu. Der Anteil der aus Russland importierten Energie beträgt bei Gas 55 Prozent, 50 Prozent bei Kohle und 35 Prozent beim Öl - das sind rund 30 Mio. Tonnen pro Jahr alleine aus Russland.

Die Zahlen zeigen, wie abhängig Deutschland von den Importen und damit den Lieferanten fossiler Energieträger ist. Und der Ukraine-Krieg macht mehr als deutlich, wie wichtig eine energiepolitische Unabhängigkeit ist. Deshalb gilt es mehr denn je, den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren. Denn nur mittels nachhaltiger Energiequellen kann Deutschland energiepolitisch unabhängig werden und gleichzeitig den Klimaschutz vorantreiben.