Statusbericht zur Energiewende

Statusbericht zum Stand und Fortschritt der Energiewende im Land

Der Statusbericht der Energieagentur Rheinland-Pfalz zeigt, wie sich die Energiewende im Land entwickelt hat und welche Fortschritte erzielt werden konnten – auch anhand des Stands in den einzelnen Landkreisen, Städten und Verbandsgemeinden. Ergänzt werden die Daten durch Praxisbeispiele, Interviews mit Akteuren und Hintergrundthemen.

Der erste Statusbericht zur Energiewende wurde im Juni 2017 veröffentlicht. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2015 mit den zum Zeitpunkt der Erstellung des Statusberichtes aktuellsten regional verfügbaren Daten.

Die inzwischen vierte Ausgabe ist im August 2023 erschienen. Datenstand der Broschüre sind die Jahre 2020/21. Der Statusbericht erscheint alle zwei Jahre und wechselt sich mit dem Energiebericht der Landesregierung ab.

Der Stromsektor macht Mut

Im Jahr 2021 stellten Erneuerbare Energien 51 Prozent der Bruttostromerzeugung und mit 37,4 Prozent über ein Drittel am Bruttostromverbrauch. Stärkster Energieträger war der Wind mit 60 Prozent Anteil an der landesweiten Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Und das obwohl 2021 ein windarmes und trockenes Jahr war. In einigen Regionen stieg die eingespeiste Menge aus Erneuerbaren Energien an.

In Rheinland-Pfalz entfallen rund 58 Prozent des gesamten Bruttoendenergieverbrauchs auf die Nutzung von Wärme und Kälte. Der Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Wärme- und Kälteerzeugung im Land liegt bei rund 11 Prozent.

Ähnlich wie im Wärmesektor, hat auch der Verkehrssektor in Rheinland-Pfalz noch Entwicklungspotenzial. Rund 34 Prozent der CO2-Emissionen werden durch den Verkehr verursacht. Seit 1990 haben sich die Emissionen in diesem Sektor kaum verringert. Deshalb ist es so wichtig, die Mobilität klimaschonender zu gestalten – unter anderem durch Elektromobilität. Rheinland-Pfalz hat hier in den letzten zwei Jahren etwas aufgeholt. 

Welche Schlüsse können wir aus den aktuellen Daten ziehen?

Um das Landesziel einer 100-prozentigen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bis 2030 bilanziell zu erreichen, muss sich die installierte PV-Leistung um etwa das dreifache auf 7.700 MW erhöhen, bei der installierten Windkraft-Leistung ist mehr als eine Verdoppelung auf 8.900 MW notwendig.

Um die Wärmewende voranzubringen, ist eine Kombination der einzelnen Technologien im Wärmesektor erforderlich. Exemplarisch genannt seien hier Wärmepumpen, Solarthermie, Holzenergie, Biogas oder Geothermie.

Daten zur Energiewende ganzjährig im Energieatlas Rheinland-Pfalz abrufbar

Die Statusberichte zur Energiewende in Rheinland-Pfalz sind eine Ergänzung zum bestehenden Online-Portal des Energieatlas Rheinland-Pfalz. Darin können Kommunen, Unternehmen, Bürgergenossenschaften, Verbände und die Bürger Daten zu Strom, Wärme, Mobilität und kommunalen Klimaschutzaktivitäten abrufen. Der Energieatlas präsentiert über 400 Praxisprojekte, neue Energie- und Klimaschutzprojekte können online gemeldet werden. Kommunen erhalten auf Wunsch kostenfrei die auf ihre Verwaltungseinheit bezogenen Daten zum Energiewende-Monitoring grafisch und tabellarisch aufbereitet. Anfragen können Interessenten per E-Mail an datenservice@energieagentur.rlp.de richten.

Energiewendemonitoring in Rheinland-Pfalz

Um die Entwicklung der Energiewende zu beobachten und den aktuellen Stand wiederzugeben, übernehmen zentrale Einrichtungen des Landes Aufgaben des Monitorings, insbesondere:

  • das statistische Landesamt mit der amtlichen Energiestatistik und speziell der Energiebilanz
  • die Landesregierung, die alle zwei Jahre einen Energiebericht veröffentlicht und unter Einbezug der amtlichen Energiestatistik eine umfassende Wiedergabe der Entwicklung von Energieverbrauch und -erzeugung als auch energiebedingter Emissionen (CO2, SO2 und NOx) bereitstellt
  • die Struktur- und Genehmigungsdirektionen, die in ihren Raumordnungskatastern alle raumbedeutsamen EE-Anlagen, darunter Freiflächenphotovoltaik, Windkraft- oder Biogasanlagen erfassen. Dargestellt z.B. im Monitoringbericht der SGD-Nord sowie in den Themenkarten der SGD Süd
  • Darüber hinaus erstellen einige Planungsgemeinschaften bzw. Kommunen - etwa im Rahmen ihrer Klimaschutzkonzepte - individuelle, lokale Energieberichte mit regionalen Daten.