Eine Person startet den Ladevorgang bei einem Elektroauto: der Stecker wird in den Ladeanschluss des E-Fahrzeugs eingesteckt

Marktentwicklung

Alternative Antriebe, vor allem die Elektromobilität, sind keine Zukunftsmusik mehr. E-Fahrzeuge gehören inzwischen zu unserem Straßenbild, und auch Ladesäulen werden immer häufiger im öffentlichen Raum. In anderen Ländern der Welt, wie Norwegen oder China, ist die Elektromobilität auf dem Weg die dominante Antriebsform zu werden. Ab 2035 dürfen in der EU nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden, die keine Emissionen ausstoßen. Auch für Nutzfahrzeuge sieht die EU einen stufenweisen Ausstieg aus der fossilen Zeit vor. Die Frage ist daher nicht mehr ob der Wandel kommt - sondern nur, wie lange er dauert und welche Industrien und Hersteller davon profitieren werden.

Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Entwicklungen auf dem Markt in Deutschland und Rheinland-Pfalz grafisch aufgearbeitet zusammen.

E-Fahrzeuge im Personenverkehr

Auch wenn sich der Anteil elektrisch angetriebener Pkw im Gesamtbestand weiterhin auf geringem Niveau bewegt, so zeigt der Trend bei den Neuzulassungen doch konsequent nach oben.  Im Jahr 2023 hatten in Rheinland-Pfalz 22 Prozent der Pkw-Neuzulassungen einen rein batterieelektrischen, weitere 6 Prozent einen Plug-in Hybridantrieb. In 2023 wurden sowohl in Rheinland-Pfalz, als auch in Deutschland und der EU mehr rein batterieelektrische Fahrzeuge zugelassen als Diesel! Und das 2023 weltweit am meisten verkaufte Automobil war das Model Y von Tesla.

Auf Bundesebene wird das Ziel von 15 Millionen E-Pkw (inkl. Hybride) bis 2030 angestrebt. Eine Herstellerbefragung der NOW GmbH aus 2023 ergab, dass die wichtigsten Automobilhersteller mit einem Absatz von ca. 13,4 Millionen batterieelektrischen und ca. 3,2 Millionen Plug-in Hybriden rechnen.

Im Nachfolgenden finden Sie die Neuzulassungen und Bestandszahlen für E-Pkw in Deutschland und in Rheinland-Pfalz. Deutlich sichtbar sind im Verlauf Schwankungen aufgrund von Lieferengpässen oder Veränderungen in der Förderlandschaft, vor allem im Umweltbonus.

In unserem Glossar und Abkürzungsverzeichnis erläutern wir die wichtigsten geläufigen Begriffe.

Entwicklung der Ladeinfrastruktur

Auch der Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur schreitet zügig voran: Anfang 2023 gab es bundesweit knapp über 80.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon etwa knapp 3.000 in Rheinland-Pfalz, das sich vor allem durch eine hohe Quote (ca. 25 Prozent) an Schnellladern auszeichnet. Wichtiger als die Aussage, wie viele öffentliche Ladestationen es gibt, ist die Aussage wie viele Ladepunkte zur Verfügung stehen und über welche Leistungsabgabe diese verfügen. In der Regel haben öffentliche Ladestationen mehrere Ladepunkte (häufig zwei). Vor allem bei den Schnell- (DC) und Ultraschnellladepunkten (HPC) gibt es einen deutlichen Zuwachs, so dass sich die installierte Ladeleistung schneller entwickelt als es der Anstieg an Ladepunkten vermuten ließe.

Vergessen werden darf dabei nicht, dass momentan annähernd 80 Prozent aller Ladevorgänge privat (an der Wohnstätte oder beim Arbeitgeber) passieren - mit stark regionalen Unterschieden.

Die Bundesregierung skizziert im Masterplan Ladeinfrastruktur II Maßnahmen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland. Dieser soll in privatwirtschaftlicher Hand und dabei "vorauslaufend" erfolgen, das heißt es soll immer genügend Lademöglichkeiten für die jeweils zugelassenen E-Fahrzeuge geben. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur (NLL) veröffentlicht Berichte und Dashboards mit stets aktuellen Zahlen zum Bestand öffentlicher Ladepunkte, zu Ladevorgängen und zu Fördersummen in Deutschland. Außerdem wird dort in Echtzeit die Belegung von öffentlichen Ladepunkten angezeigt. Auch veröffentlicht die NLL Prognosen bzw. Szenarien zur weiteren Entwicklung.
 

In unserem Glossar und Abkürzungsverzeichnis erläutern wir die wichtigsten geläufigen Begriffe.

Verfügbarkeit von E-Nutzfahrzeugen

Durch die Weiterentwicklung der Batterie- und Antriebstechnik sind inzwischen auch zahlreiche vollelektrische Nutzfahrzeuge erhältlich. Je nach Größe der Traktionsbatterien sind diese entweder in erster Linie für den Lokal- und Regionalverkehr oder auch bereits für größere Distanzen einsetzbar. Im Bereich mittelschwerer Lkw bis 18 Tonnen sind einige Modelle erhältlich und auch Busse und schwere Lkw werden bereits gebaut. Zu den verfügbaren Lkw zählen beispielsweise Betonmisch-Lkw, Baustellen-Kipper und sogar erste Sattelschlepper für den Fernverkehr. Einen Überblick über die am Markt verfügbaren Fahrzeuge gibt die Website des Bundes "Klimafreundliche Nutzfahrzeuge".

Zu den positiven Aspekten von batterieelektrischen Nutzfahrzeugen zählen die hohe Energieeffizienz und ein überschaubarer Wartungsaufwand. Speziell im Lieferverkehr besteht der Vorteil, dass vollelektrische Fahrzeuge sehr leise und schadstofffrei fahren und somit eine Anlieferung trotz Fahrverboten möglich ist. 

In unserem Glossar und Abkürzungsverzeichnis erläutern wir die wichtigsten geläufigen Begriffe.

Weitere Informationen

Energieatlas RLP: Antriebe

Daten zu nachhaltigen PKW-Antrieben in Rheinland-Pfalz

Zum Energieatlas RLP

Energieatlas RLP: Ladeinfrastruktur

Daten zur Ladeinfrastruktur in Rheinland-Pfalz

Zum Energieatlas RLP

Glossar zu alternativen Antrieben

Erläuterung wichtiger Begriffe und Abkürzungen

Zum Glossar

Ladeinfrastruktur nach 2025 / 2030

Szenarien für den Markthochlauf  (Angebot des Bundes)

Zur Studie

Sie haben weitere Fragen?

Ansprechpartner
Marktentwicklung

Ich helfe Ihnen gerne, wenn Sie eine Frage zur Marktentwicklung haben.

Dr. Dominik Böckling

Dr. Dominik Böckling
Referent Lotsenstelle für alternative Antriebe
Tel: 02681 813 701
Mob: 0151 14 85 07 04
E-Mail schreiben